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10 Gründe, warum Männer Yoga üben sollten …

Hier kommen 10 gute Gründe, warum Männer Yoga üben sollten.

Wer hat’s erfunden?

  1. Männer haben Yoga erfunden. Das sollten sich die Männer, die Yoga beängstigend finden, einmal durch den Kopf gehen lassen. Es ist also etwas skurril, dass der Großteil der Menschen, die im Westen Yoga praktizieren, tatsächlich weiblich ist. Es hat ziemlich lange gedauert, bis Frauen überhaupt Yoga unterrichten durften. Demnach war Yoga sozusagen einmal Männersache. So stellt sich die Frage, weshalb es heute nur noch Frauensache sein sollte …?

    Harte Hunde
  2. Es gibt Männer, die glauben, Yoga sei für Weicheier. Das Gegenteil ist vermutlich der Fall, aber darum geht es hier gar nicht. Männer wie Keith Mitchell und Derrick Townsel haben bewiesen, dass Yoga für harte Hunde ideal ist. Beide waren einst Profis der amerikanischen Footballiga NFL. In einem Interview mit dem Yogaportal mindbodygreen.com wurde Keith Mitchell, heute ein bekannter Yogalehrer, einmal gefragt, ob er ein aggressiver Footballspieler war. „Ist das jetzt ein Witz?“, konnte Mitchell darauf nur antworten. Schließlich weiß eigentlich jeder, der ein bisschen was von Sport versteht, dass American Football gar nicht anders möglich ist. 
  3. Die deutsche Fußballnationalmannschaft hat einen eigenen Yogalehrer. Der fährt sogar zu den großen Turnieren mit und das hat mittlerweile auch fast jeder Fußballfan mitbekommen. Jeder Yogapraktizierende auf jeden Fall – denn an dem Namen Patrick Broome geht in Deutschlands Yogaszene kein Weg vorbei. Broome begleitet die Nationalmannschaft seit vielen Jahren und war auch dabei, als die Mannschaft den WM-Titel gewann. In vielen anderen Sportarten ist Yoga als Trainingsergänzung nicht mehr wegzudenken. Basketball-Star Dirk Nowitzki soll bis zu fünf Mal die Woche auf der Yogamatte stehen, der mehrmalige Fecht-Europameister und zweimalige Olympiateilnehmer Max Hartung ist bekennender Yogaübender. Das sind nur einige Beispiele.

    Der beste Grund: weil’s guttut
  4. Broome kennt natürlich auch viele gute Gründe, weshalb Männer Yoga üben sollten. Der beste: „Es ist so gut für euch, Männer! “, sagt er im Interview mit Wanda Badwal für deren Podcast Wandaful Yoga – Yoga beyond the asana. „Ich kenne niemandem, dem es nicht gut tut.“

  5. Sogar in der machobeladenen Fußball-Medienlandschaft Großbritanniens bekennt sich ein berühmter Fußballer als Yogafanatiker. Ryan Giggs behauptet sogar, dass er bis ins Alter von 40 Jahren Profifußballer sein konnte, habe er Yoga zu verdanken. Der Waliser gewann mit Manchester United insgesamt 36 Titel, darunter 13 englische Meisterschaften und zwei Mal die Champions League. „Wenn ich eine Yoga-Sitzung am Tag nach einem Spiel habe, bin ich bei weitem nicht so steif und bin viel schneller wieder im Training bereit Vollgas zu geben“, sagte er einmal gegenüber The Telegraph. Gerade wird ihm allerdings Körperverletzung gegenüber seiner Exfreundin vorgeworfen. Giggs bestreitet das. Wenn es stimmt, hat er seine Yoga-Hausaufgaben wohl nicht ganz so gut gemacht, wie angenommen …

    Gesegnet sind die Unbeweglichen …

    6. Man muss nicht beweglich sein, um Yoga zu üben. Allerdings ist Unbeweglichkeit einer der besten Gründe, um mit Yoga anzufangen. 

    7. Dehnen hält fit, weil es die Muskulatur geschmeidig hält und das zu weniger Schmerzen führt und auch Verletzungen vorbeugt.

    8. Die meisten Männer betreiben Sportarten, die nicht für Symmetrie im Körper ausgelegt sind. Es gibt meistens eine stärkere Körperseite und eine schwächere. Yoga gleicht das Ungleichgewicht in unserem Körper (das wir im Übrigen alle haben) wieder aus. Auch das beugt Verletzungen vor. 

    Macht es männerfreundlich
    9. Michael James Wong ist ein großartiger Yogalehrer, Speaker und Initiator der Bewegung „Just breathe“, die in Großbritannien bereits Tausende von Menschen zu Massenmeditationen an ziemlich coolen Orten gebracht hat. Er ist auch der Mitbegründer von „Boys of Yoga“, einer coolen Jungs-Gang, die sich dafür einsetzt, dass Yoga Männern zugänglicher gemacht wird. Es sei kein Wunder, dass Männer Yoga irritierend fänden, wenn die Medienlandschaft im Zusammenhang mit der philosophischen Lehre nur schlanke Frauenkörper und grüne Smoothies abbilde. Er sagt: „Yoga beruhigt, macht deinen Körper frei und gibt dir die Möglichkeit, deinem Leben eine Perspektive zu geben.“ Damit meint er, Yoga schafft Platz in deinem Leben, wodurch du herausfinden kannst, was dir am meisten dient.

    10. Von Männern wird heute so viel erwartet. Gefühlsausbrüche sind tabu, sie sollen tolle Väter und Partner aber auch erfolgreich im Job sein und den Haushalt schmeissen. Eigentlich genau wie Frauen eben 😉 Männer sollen aber vor allem immer der Beste sein. Beim Yoga können Männer mal flüchten, hier gibt es keinen Wettkampf. Und viele von ihnen werden überrascht sein, wie praktisch starke Muskeln beim Yoga sind und wie schwer daher viele Yogahaltungen für manche Frauen sind.

Priorität: Einatmen, Ausatmen

Im November ist meine Yogapraxis sehr einfach geworden. Na ja, ich muss fast sagen: Ich bin froh, dass da überhaupt wieder so etwas wie eine Yogapraxis stattfindet. Ich habe angefangen, in meinem Alltag als Mama und Selbständige wieder Prioritäten zu setzen und gehe auf die Matte. Und ich bin danach so unheimlich wach, gestärkt und zufrieden. Und alleine das ist wundervoll. In meinem Kopf fühlt es sich so an, als hätte der Ostseewind einmal durch jede Ritze meines Gehirns gepustet, als hätte ich noch einen starken Espresso gehabt – nur ohne Magenschmerzen. Es ist so gut. Mir reichen 30 bis 45 Minuten. Und die Praxis ist – wie schon erwähnt – wirklich simpel. Ich sitze kurz und atme in meinen Bauchraum, ich gehe in den Kniestand, atme ein und schiebe meinen Po dann ins Kind. Ich atme aus, hebe mich in einen Vierfüßler mit der Einatmung und gehe ausatmend zurück ins Kind. Ich mache den Herabschauenden Hund, fließe ein paar Mal durch den Sonnengruß, weil er meinem Rücken so gut tut, mache immer – wirklich in jeder Praxis – einen Krieger 2, eine Umgekehrte Winkelhaltung und einen friedvollen Krieger (meine Schüler kennen das …) und seit November jedes Mal das Dreieck und dann – als Top Asana sozusagen – das gedrehte Dreieck. Puh. Also von wegen simpel. Das fällt mir nämlich schwer, ich finde es recht anspruchsvoll. Danach vielleicht noch eine Brücke, die sitzende Vorbeuge, den Fisch wenn es sein muss und Savasana. Ende aus.

Ritterrüstung angeatmet

Dabei habe ich so gut geatmet, ich fühle mich so als sei ich gegen jeden kommenden Wutanfall von Unter-Sechs-Jährigen gewappnet. Als würde mein Atem mich durch den Tag tragen, komme was wolle. Als hätte ich mir eine Ritterrüstung angeatmet. Ich liebe das. Ich habe lange nicht so gut geatmet wie in den letzten Wochen. Und es fühlt sich wirklich so an, als trage mich der Atem durch Hochs und Tiefs. Was natürlich ein Trugschluss ist, denn wir können ja nie auf alles vorbereitet sein. Aber egal. Alleine die Illusion, dass ich meine Ritterrüstung bei mir trage, fühlt sich gut an. Wie verächtlich ich früher immer die Augen verdrehte, wenn ich las, dass am Abend, wenn die Kinder nicht einschlafen wollten, nur Ein- und Ausatmen helfe … Heute empfinde ich das wirklich so. Wenn ich die Luft in meinen Bauchraum strömen lasse, egal wo ich gerade bin, entsteht so viel Entspannung. Und so bringt mich meine Atmung durch meinen Alltag. Nichtigkeiten. Erste-Welt-Probleme.

Pausen sollen aktive Prozesse sein

In dem Podcast Besser leben mit Yoga von yogaeasy hat Professor Doktor Ingo Froböse von der Deutschen Sporthochschule in Köln im Interview mit Kristin Rübsamen im August gesagt: „Kein Mensch kann bei den Tagesthemen entspannen. Der Konsum von Medien kann keine Regeneration sein. Pausen sollen ein aktiver Prozess sein. Sportler werden durch Pausen richtig gut. Die Pause muss zur Leistungsfähigkeit passen. Belastung und Regeneration müssen als Zwillinge betrachtet werden.“ Yoga verbindet Bewegung mit Pause. Und der bewusste Fokus auf unsere Atmung macht etwas mit uns. Er versetzt uns in einen meditativen Zustand.

Alle Gefühle willkommen

„Kein Mensch kann bei den Tagesthemen entspannen“ – für mich klingt das ziemlich logisch. Die Flut an negativen Nachrichten ist anstrengend für uns. Schnelle Fernsehbilder sind es auch. Vielleicht setzt du dir auch wieder deine Entspannungs-Priorität. Muss ja nicht Yoga sein. Und wenn es doch Netflix sein muss … dann such dir vielleicht was Herzerwärmendes raus … 😉 Jetzt ist der Advent ja bald. Mein diesjähriges Motto dafür: „All feelings are welcome“. Vielleicht will ich in diesem Advent gar nicht jeden Tag voller Vorfreude sein. Vielleicht bin ich manchmal Lichter- und Sterne-müde, vielleicht traurig, vielleicht fühle ich mich mal gar nicht so stark und an anderen Tagen habe ich mich wieder high geatmet, freue ich mich auf eine Jahreszeit, die ich wirklich mag. Mal sehen.

Heute schon bewegt?

In den vergangenen Wochen ist mir noch einmal ganz deutlich bewusst geworden, wie wichtig Yoga ist. Damit meine ich jetzt ganz simpel Asanas. Wir dürfen Yoga ruhig zunächst einmal über das Körperliche erfahren, weil wir zu viel Sitzen, uns zu wenig bewegen und zum Teil ganz vergessen haben, wofür unser Körper eigentlich konstruiert ist. „Yoga verwandelt sich immer in das, was Menschen gerade brauchen“, hat der Kulturhistoriker Mark Singleton im Interview mit GEO Wissen gesagt. Wir brauchen ganz dringend ein Mittel zum Stressabbau aber auch eines, um unseren Körper wieder zu bewegen.

Entspannung bei den Tagesthemen?!?

Vergangene Woche habe ich zufällig in den yogaeasy-Podcast „Besser leben mit Yoga“ reingehört. Als Interviewpartner stand Kristin Rübesamen der Sportwissenschaftler Prof. Dr. Ingo Froböse zur Verfügung und er konnte recht eindrücklich erläutern, warum aktive Pausen so wichtig für unsere Gesundheit sind. Ja, Fernsehen mag im ersten Moment wie die ideale Entspannungstherapie aussehen. Doch wenn wir genauer darüber nachdenken, ist es in Zeiten von endloser Informationsbeschallung, Multitasking und Arbeitsverdichtung vielleicht auch ein bisschen zu viel. Medienkonsum könne niemals das richtige Regenerationsprogramm sein, sagt Froböse. Und so kommt man natürlich ganz schnell zum Yoga. Yoga ist die aktive Pause schlechthin. In der Asana-Praxis kommen wir selbst in der Bewegung zur Ruhe, spätestens am Ende können wir dabei sogar entspannen und loslassen.

„Bewegung? Aus dem Alter bin ich ‚raus!“

Zu dem Podcast passte ganz gut ein Erlebnis, das ich tatsächlich auch in der vergangenen Woche auf dem Spielplatz hatte: Ich saß zusammen mit einer anderen Mama auf einer Bank, unsere Kinder tobten lachend um einen Ball herum. „Ach“, sagte die andere Mama da zu mir, „wenn er mit anderen Kindern zusammen ist, bewegt er sich natürlich auch viel mehr. Ich renne ja nicht mehr. Ich finde, aus dem Alter bin ich einfach raus.“ Ich war so erstaunt über diese Aussage, dass ich gar nichts antworten konnte. Ich weiß, dass viele Menschen ihre Kinder als Entschuldigung dafür nutzen, dass sie außer Form gekommen sind. Für mich sind meine Kinder der beste Grund dafür in Form zu bleiben. Ich weiß ja rein zufällig, wie alt die andere Mama ist. Sie ist zwei Jahre älter als ich. Dass wir kleine Kinder haben, sagt eigentlich schon alles aus. Schließlich sollte unser Körper im gebärfähigen Alter absolut auf der Höhe sein. Dass sich das mit dem „idealen Gebäralter“ ein wenig nach hinten verschoben hat, ist halt so. Geht mir ja auch so … Aber es hört sich trotzdem für mich erschreckend an, dass viele kerngesunde Menschen ungefähr zur Halbzeit ihres Lebens entschliessen, dass sie sich von nun an nur noch in gehendem Tempo bewegen wollen. Als müssten sie sparsam mit ihrer Energie umgehen …

Acht Bewegungsrichtungen! Was? Ja, acht!

Genetisch gesehen ist der menschliche Körper darauf ausgelegt, täglich athletische Höchstleistung zu bringen. Das musste er nämlich mal zur Nahrungsbeschaffung. Die Zeiten haben sich geändert. Ist schon klar. Jetzt gibt es Nahrungsmittel an jeder Ecke und bewegen muss man sich eigentlich auch nicht mehr unbedingt, wenn man vom Fleck kommen will. Hm. Eigentlich vielleicht gerade doch ein Grund, manchmal auszuprobieren, wozu der eigene Körper eigentlich so im Stande ist. Man muss ja nicht gleich einen Marathon laufen. Unsere Wirbelsäule kann sich in acht Richtungen bewegen. Acht?!? Ja! Sie kann sich vor- und zurückbeugen, zur Seite nach links und rechts beugen, sich drehen und sie lässt sich sogar auseinanderdehnen und in sich zusammenziehen. Wann hast Du das zuletzt ausprobiert?

Übrigens hat Froböse auch noch gesagt: „Körperliche Aktivität ist der beste Motor dafür, das Immunsystem zu aktivieren.“ Ich erwähne es nur mal so, jetzt wo der Herbst kommt und das C-Wort irgendwie wieder häufiger zu hören ist.