Ich platze gleich damit heraus: Fuck the Mindfucks! Das ist mein neues Motto. Einer meiner Mindfucks: „Ich bin zu alt fürs Bloggen“ flog hier im August in ganz großem Bogen über Bord. Und falls Du auch irgendwelche Mindfucks hast, dann weg damit. Das ist meine Erkenntnis aus dem Monat August.
Mein Business macht ’nen Handstand
Im August habe ich etwas gemacht, was ich sonst nie mache. Ja echt. Ich habe an einer Challenge teilgenommen, die mir auf Facebook in Form einer Werbeanzeige vorgeschlagen wurde. What? Ja. Ist sonst eher nicht so meine Art. Was ich so ansprechend fand, war die Kombination. Das nennt man wohl Alleinstellungsmerkmal und ist das, was sich am Ende gut verkauft. Zurecht. „Händständ your Business“ hieß die Challenge und eine sympathische Texterin, die Sympatext(erin).com nämlich, wollte uns Teilnehmenden innerhalb von vier Wochen beibringen, wie der Handstand geht und na ja, wie man gleichzeitig eben auch noch sein Business rockt. Texten – passt zu mir. Handstand ist etwas, was alle meine Yogaschüler lernen wollen. Eine neue Perspektive darauf zu bekommen, wie man es ihnen näherbringen kann – das fand ich spannend. Mal weg von dem ganzen yogischen Asana-Programm. Stattdessen schien diese Challenge ja zu versprechen, wie jeder Mensch in vier Wochen den Handstand lernen kann. Welcher meiner Schüler/innen würde mir wohl glauben, wenn ich versprechen würde, dass er/sie in vier Wochen den Handstand macht …? Also klick gemacht und keine zwei Sekunden später die Willkommen-im-Club-Email erhalten.
Mehr weibliche Meinungen
Den ganzen August über und noch in den September hinein habe ich viele Mails von der sympathischen Sympatexterin bekommen. Darunter unter anderem eine wöchentliche PDF mit den Übungen inklusive Warm-up und Cool-down der Woche. Zusätzlich dazu lieferte sie aber auch Ideen für Blogartikel und so weiter. Und obwohl es ihr am Ende des Tages natürlich darum ging, ihr Business-Coaching zu verkaufen, hat mich keine einzige Mail genervt. Weil sie einfach gut geschrieben waren. Und lustig. Ich habe aus dieser Challenge also gleich schon mal gelernt: Newsletter-Mails müssen nicht nervig sein. Vorab: ich habe (noch) keinen Kurs bei Judith Peters, so heißt die Sympatexterin nämlich mit richtigem Namen, gekauft. Ich kannte sie nicht vorher und ich kriege auch kein Geld von ihr, weil ich jetzt diesen Text hier schreibe. Aber wenn Du gerade überlegst, Deine Webseite auf Vordermann zu bringen, Dir unsicher bist, wie das funktionieren soll, dann lohnt es sich schon mal, den Sympatexter-Newsletter zu abonnieren. Judith Peters weiß nämlich, dass gerade Frauen sich wahnsinnig schwer damit tun, mit dem Bloggen anzufangen. Unsere Meinung öffentlich kund zu tun, ist uns schließlich auch irgendwie ein bisschen unheimlich. Das war es für mich zum Beispiel auch, als ich diesen Text über das Tragen einer Maske geschrieben habe. Judith Peters sagt, dass die Welt mehr weibliche Meinungen braucht. Und die transportieren wir nun mal in erster Linie und am allerschnellsten über unseren Blog. Deswegen unter anderem, ist es so wichtig, dass wir unserer Webseite eine Stimme geben.
Warum jetzt eigentlich Handstand?

Aber was hat das jetzt alles mit dem Handstand zu tun? Und wieso kann man den Handstand mit der Webseite verbinden? Ich finde es grundsätzlich angenehm, wenn ich manchmal meine Welt auf den Kopf stelle, die Perspektive verändere, in dem ich mich in eine Umkehrhaltung begebe. Mache ich seit der „Händständ your Business“-Challenge wieder öfter. (Hier gibt es übrigens noch einen schönen Beitrag von Judith zum Thema was man über den Handstand bloggen kann.) Das ist aber gar nicht die größte Erkenntnis, die ich aus „Händständ your Business“ gezogen haben. Stattdessen: Man kann (fast) alles lernen. Und in der heutigen Zeit können wir auch fast alles machen. Ich meine jetzt nicht die unnötigen Sachen, wie als Tourist zum Mond zu fliegen, Fertiggerichte zuzubereiten, oder Weichspüler in unsere Waschmaschine zu kippen, sondern eher genau die Klamotten anzuziehen, die wir anziehen möchten, genau die Frisur zu tragen, die wir tragen möchten, genau den Job zu haben, den wir haben möchten … und so weiter. Wir sind – auch wenn das gerade heiß diskutiert wird – in unserer Freiheit wirklich nicht eingeschränkt. Und deswegen können wir auch mit über 40 noch mit dem Bloggen beginnen oder mit 50 einen Handstand lernen. Der Handstand, so hat Judith Peters das auch sehr schön ausgedrückt, steht eigentlich nur als Synonym für alles, was wir gerne können möchten.
Und jetzt bitte Spagat

Was Judith mir also in den vergangen vier Wochen vor allen Dingen beigebracht hat, ist: Ich bin nicht zu alt fürs Bloggen. So. Das war einer meiner Mindfucks. Ich bin mir auch heute noch nicht immer sicher, ob meine Texte richtig gut sind, ob sie irgendjemanden berühren oder jemandem dabei helfen, einen Mindfuck aufzulösen … Ist aber auch egal. Raus mit dem Zeug. Den Mindfucks und den Worten.
Ich habe schon vor der „Händständ-your-Business“-Challenge begonnen, unregelmäßig an meinen Fähigkeiten für Hanumanasana, den Spagat, zu arbeiten. Und irgendwann kam dann eine Mail von Judith, in der sie schrieb: „So, und als nächstes dann der Spagat. Aber nicht am Boden. Das kann ja jeder. Sondern im Handstand.“ Ja, sagte ich doch, lustig. In vier Wochen werde ich 41. Und bis dahin mach‘ ich wieder den vollen Spagat. Bist Du dabei?