Vielleicht kennst du auch diese psychologischen Diagramme, die Freunde von dir auf Facebook posten: „Die ersten drei Wörter, die du findest, verraten etwas über dein Unterbewusstsein“, heißt es da in einem Wirrwarr an Buchstaben. Muss man nicht so ernst nehmen. Oder doch? Ich habe aus Spaß natürlich mal genauer hingeschaut. Na, was kam wohl raus? Connection, Gratitude und Love. Hm? Fand ich erst gar nicht gut. Ich wollte gerne: Money! Ha! Ernsthaft. Dann habe ich über die Wörter nachgedacht und fand es gar nicht mehr so schlecht. Connection? Brauchen wir alle wohl in dieser aktuellen Zeit. Gratitude – das ist eins meiner Lieblingswörter und ich versuche mich ständig daran zu erinnern. Auch wenn alles zusammenzubrechen droht. Und Love ist wohl generell das allerwichtigste. Definitiv wichtiger als Money. Ziemlich Yogalehrer-klischeehaft meine drei Wörter, was? Hab mich fast dafür geschämt. Ich habe keine Ahnung, was das wirklich über mein Unterbewusstsein aussagt, ich müsste mal einen vernünftigen Psychologen fragen, aber eines ist klar: Alleine weil ich mich kurz gedanklich mit den drei Begriffen beschäftigt habe, hat das wohl Auswirkungen auf mein Unterbewusstsein und hoffentlich auch auf mein Bewusst-sein.

TV-Tipp
Heute gebe ich dir hier übrigens neben einem Podcast-Tipp auch einen TV-Tipp. Heute Abend sitzt meine Co-Autorin und Freundin Katharina Bauer in der NDR-Talkshow und erzählt von ihrem spannenden und inspirierenden Leben als junge Frau, Leistungssportlerin und Yogini mit einem implantierbaren Defibrillator im Körper. Sie erzählt von unserem neuen Buch und ihrem Traum, der Qualifikation für die Olympischen Spiele in Tokyo. Vielleicht hast Du ja Lust, reinzuschauen.
Neuer Podcast
Zwei bekannte Yogalehrerinnen aus Deutschland haben sich zusammengetan und einen neuen Podcast auf die Beine gestellt. Frei.sein heißt er. Karo Wagner und Ranja Weis unterhalten sich künftig regelmäßig über Persönlichkeitsentwicklung, Heilung und alles, was inspirieren soll. Natürlich geht es dabei auch um Yoga. In der ersten Folge sprechen die beiden kurzweilig in knapp 14 Minuten über ihre persönlichen Alltagstipps „auf dem Weg zu innerer Freiheit“. Was mir dabei besonders gut gefällt, ist die Vielfalt, die durch die beiden vermutlich zwar ähnlichen aber dennoch auch unterschiedlichen Frauen entsteht. Wenn Karo Wagner beispielsweise davon berichtet, wie sie sich jeden Morgen erst mal Meditation und Stille gönnt und Ranja Weis dann sehnsüchtig lächelnd erklärt, dass das für sie ein wundervoller Gedanke ist, der aber praktisch als alleinerziehende Mutter nicht wirklich umsetzbar ist, denke ich sofort: Jaaaaa! Das ist das Leben. So geben beide – an ihre persönlichen Lebensumstände angepasst – Tipps und darunter ist sicher dann auch für jeden etwas dabei.
Schwierige Haltung
In der Süddeutschen Zeitung ist der Artikel „Schwierige Haltung: Corona und die Yoga-Szene“ erschienen. Ich habe ganz Yogaphilosophie-like 🙂 mein Dasein als Yogalehrerin zunächst abgeschüttelt und dann den Text gelesen. Ich sehe den Autor und seine Botschaft. Ich muss ehrlich gestehen, ich empfinde null Groll gegen den Autor, wenn ich das lese. Stattdessen wundere ich mich über Menschen, die sich während einer weltweiten Pandemie so benehmen, wie es der Autor beschreibt und dann auch noch von sich behaupten, besonders achtsam zu sein – das beinhaltet nämlich auch achtsam mit anderen umzugehen, egal woher sie kommen und egal, wie alt sie sind. Aber Fakt ist: Schwarze (oder nennen wir sie hier braune) Schafe gibt es überall. Wenn ein paar (medienwirksame) Personen, die zufällig auch Yogalehrende sind, Verschwörungstheorien anhängen, heißt das noch lange nicht, dass das etwas mit der allgemeinen Yogaszene zu tun hat. Dass Sinnsuchende auch immer narzisstisch sind, bezweifle ich stark. Vermutlich war es aber auch gar nicht so gemeint. Es wäre vielleicht ganz schön gewesen, wenn es einmal deutlich in dem Text rübergekommen wäre, dass Yoga Vidya oder einzelne Anhänger der Organisation nichts mit der gesamten Yogaszene zu tun haben … Für mich wäre es aber auch wichtig, dass Yogalehrende unabhängig von ihrer persönlichen, schwierigen wirtschaftlichen Situation die Lage betrachten könnten. Dass das schwierig ist, wenn die Existenzgrundlage weggebrochen ist und der Staat keine wirklichen Hilfen anbieten kann, verstehe ich auch. Ich persönlich sehe am Ende des Tunnels ein Licht. Ich bin in einem tiefen Vertrauen, dass wir auf das Ende dieser Pandemie zulaufen, auch wenn wir jetzt noch mal ein paar harte Wochen vor uns haben. Und ich habe auch kein Problem damit, mir ein Stäbchen in die Nase stecken zu lassen. Habe ich gerade gestern getan und das finde ich einfach in der aktuellen Situation nur respektvoll.
Im SZ-Magazin ist dieses geniale Interview erschienen. Du kannst es kostenfrei lesen. Das Thema beschäftigt mich zutiefst, da meine Kinder leider (noch) auf genau diesen Mist abfahren. Dieses Mädchen ist ein Knaller!
Mein Lieblings-Rezept für die kommende Woche findest du hier. Muss ich ausprobieren. Du auch?