Schlagwort: Körperarbeit

Berührung, Berührung

Endlich beginnt meine Thai Yoga Körperarbeit Ausbildung. Darauf warte ich schon lange. Als ich schwanger war mit meiner jüngsten Tochter wollte ich diese Ausbildung unbedingt machen. Da durfte ich nicht. Thai Yoga ist zwar für Schwangere besonders wohltuend, aber meine Ausbilderin fürchtete, dass ich als Gebende eventuell zu schwer heben müsse. Und dann, als ich mich bereit fühlte, die Ausbildung erneut anzugehen, kam Corona. Thai Yoga. Corona. Vielleicht klingelt es. Es geht um Berührung.

War da nicht was?

Berührung? Hä? War da nicht was? Ja genau. Eigentlich war da gar nichts. Jedenfalls nicht beim Yoga in den letzten 500 oder so Tagen. Weiß eigentlich irgendjemand was das überhaupt ist? Und nun wird also genau das stattfinden: Berührung on masse. Vier Tage lang. Ich freue mich wirklich. Ich werde so tief eintauchen, kannste glauben!

Entspannung auf einer tiefen Ebene kennenlernen – das bedeutet Thai Yoga. Achtsame Berührung üben und die Magie, die darin steckt, zu erfahren: Thai Yoga. Fühlen, Loslassen und stille Kommunikation. Ach, wie gut das klingt! Und ich freue mich auf eine tiefe Art von Verbindung, die, wie ich finde, in den letzten Jahren irgendwie verloren gegangen ist, weil wir alle glauben, wir müssten immer und überall mit anderen einer Meinung sein. Ich nehme mich da nicht aus. Ich kann mich sehr gut aufregen über andere Meinungen. Aber jetzt geht es vier Tage lang um Verbindung. Was für ein Glück!

Plädoyer für die Schusseligkeit

Ich freue mich auch darauf, wieder so tief in ein Thema einzutauchen, mich stundenlang mit nur einer Sache zu beschäftigen, viel zu meditieren und zuzuhören. Dass der Alltag wahnsinnig anstrengend für unser Gehirn ist, ist nichts Neues. Trotzdem war auch ich ganz dankbar, als ich Claudia Schaumanns neuesten Beitrag auf wasfuermich.de lesen konnte. „Ach guck mal“, dachte ich. Ich bin so gut darin, achtsam im Unachtsamen zu sein, hihi. Ich habe auch schon viele Sachen verloren und verlegt. Schaumann schreibt da eine Art Plädoyer für die Schusseligkeit. Das ist eine schöne Erinnerung daran, dass wir nicht mehrere Dinge gleichzeitig machen sollen. Und ich darf mich vier volle Tage lang ganz auf diese eine Sache konzentrieren.

In den Flow …

Per Zufall – und ein bisschen auch aus gutem Grund – bin ich übrigens über diesen Text gestolpert. Sehr sympathisch fand ich den Hinweis zur Morgenroutine. Denn wer hat schon im normalen Alltag die Möglichkeit stundenlang zu meditieren? „Eine Runde Dankbarkeit, zehn Minuten Meditation und eine Atemübung – dann der Kaffee“ – das klingt, als lasse es sich einrichten, oder? Ist meiner neuesten Start-in-den-Workflow-Routine nicht unähnlich. Zwischen zehn und 16 Minuten Meditation bedeuten am Ende des Tages nämlich nicht, dass ich für irgendetwas anderes tatsächlich weniger Zeit gehabt hätte. Im Gegenteil. Ich mache das meistens gerade bevor ich mich an den Schreibtisch setzen möchte. Klingt klischeehaft, aber mir ist in den letzten Tagen vieles gelungen, was ich schon lange mal fertigbringen wollte …