Schlagwort: Pandemie

The final C-ountdown

Vielleicht ist das, wenn man Heilig Abend mit der Dreijährigen in der Notaufnahme sitzt, schon der Wink vom Universum: „Ja, du hast viel gelernt 2021, aber das Jahr hat noch einiges zu bieten. Kannste von ausgehen …“

Die Bescherung zuhause verspätete sich nur um etwa eine Stunde. Meine Tochter war unglücklich auf die Heizung gestürzt – Loch im Kopf. In der Notaufnahme der Uniklinik wurden wir freundlich empfangen und kamen – entgegen meiner Befürchtungen – schnell an die Reihe. Weihnachten war noch nicht verdorben. Und ich war so dankbar. Weil mir in der sterilen Umgebung des Krankenhauses mit blauen Lichterketten am Fenster doch bewusst wurde, dass die meisten hier weitaus größere Probleme hatten, als Platzwunden am Hinterkopf. …Dass die meisten hier nicht so schnell wieder raus konnten und garantiert nicht um den Tannenbaum tanzen würden.

Der C-Test

Und dann kam der 27. Dezember, der Tag nach Weihnachten also. Die Zeit, auf die ich mich in diesem Jahr wirklich gefreut habe. Dabei kann ich mich nicht immer mit der Leere der Tage zwischen den Jahren anfreunden. Denn Advent hat für mich eine besondere Bedeutung und das was danach kommt, ist irgendwie nichts Halbes und nichts Ganzes: Das Jahr ist so gut wie vorbei, aber das Neue hat noch nicht angefangen. Diesmal jedoch sehnte ich mich nach Langsamkeit und zäh fliessenden Stunden. Ich wollte nachdenken, lesen und mich mit aller Aufmerksamkeit den Kindern und meiner Familie widmen. Ich wollte ein wildes Jahr Revue passieren lassen, das (scheinbar) alles zu bieten hatte und ich wollte meine Visionen für 2022 manifestieren. Vom Einzug ins neue Haus träumen. Und dann mit voller Wucht im Januar die neuen Jobs starten. 

Sofort Symptome!

Aber dann – ich hatte noch keinen Kaffee getrunken und nicht gefrühstückt – rief mein Mann aus seinem Büro an und sagte, sein Corona-Test sei positiv.  Und von diesem Zeitpunkt an schenkte mir 2021 noch mal so richtig ein. Ich spürte alles und nichts. Vor allem konnte ich nichts essen und nichts trinken. Man hat sofort Symptome. Die Frau vom Gesundheitsamt lachte Tage später, als ich, auf ihre Frage nach Symptomen sagte: „Nachdem mein Mann mir von seinem positiven Schnelltest erzählte, hatte ich Kopfschmerzen. Zählt das?“ Besonders spürte ich aber Schwere. Schuld. Scham. Das habe ich selten so erlebt. Ich sah bereits am 27. so blass aus, als hätte ich seit sieben Tagen Corona. Ich war wütend auf meinen Mann und schaffte es gerade noch so, die Kurve zu kriegen. Was sollen diese verdammten Schuldzuweisungen in einer Pandemie? Es ist wahrscheinlich nicht möglich, sich nicht irgendwann irgendwo anzustecken. Es kann jedem passieren. Wir waren immer vorsichtig. Wir haben Geburtstage – außer die der Kinder – nicht gefeiert, uns letztes Jahr Silvester nur mit einem weiteren Paar getroffen. Wir verzichteten auf die Hochzeit meiner Kousine. Fahren seit zwei Jahren nur im Sommer zu meinen Eltern. Meinen noch nicht ganz einjährigen Neffen habe ich erst einmal gesehen. Covid kann jeden treffen. Und es tut mir leid aber ich befürchte, es wird fast jeden treffen. Ich tat das einzig Richtige: Ich verwandelte das Wutgefühl in Sorge um ihn. Das PCR-Ergebnis kam noch am selben Tag. Positiv.

Ingwer gegen Corona

Nachts lag ich wach. Ich fragte mich, wie lange das in der Quarantäne so sein würde? Wie lange man schlaflose Nächte haben würde, aus Sorge um andere und die Kinder oder ob das irgendwann weg gehen würde, wie alles, an das man sich so Schritt für Schritt gewöhnt. Da ist ständig die Frage: Wen haben wir angesteckt? Am nächsten Morgen presste ich Ingwersaft, trank Salbeitee, schob den Kindern löffelchenweise Tee in den Mund und Vitamine. Ich übte zwischendurch Pranayama. Dabei wechselte sich der Gedanke: „Ich rette mich mit allen Haustricks, die es nur so gibt“ mit dem „Das haben wohl auch schon andere alles versucht“ im Fünfminuten-Takt ab. 

Fiese Grippe, leichter Verlauf

Einen Tag später war auch mein PCR-Test positiv, meine Nase begann zu laufen und noch mal einen Tag später hatte ich dann das, was Virologen als einen leichten Verlauf bezeichnen: fiese Grippesymptome. Die Tage verliefen trotz dickem Kopf erstaunlich schnell. Noch nie stand nach Weihnachten so schnell Silvester vor der Tür. Ich hatte keine Sekunde Zeit gehabt, über mein Jahr nachzudenken. Stattdessen mehrmals mit der Kassenärztlichen Vereinigung, dem Gesundheitsamt, meiner Hausärztin, Arbeitskollegen, meiner Familie telefoniert. Ich schleppte mich durch Grippetage. Die Nächte wurden besser. Besser als die Tage. Ich konnte schlafen, und spürte, dass mein Körper die Erholung dringend nötig hatte. 

Kater ohne Party

Silvester verpennte ich. Das war auch nicht anders zu erwarten. Der 1. Januar fühlte sich an, als hätte ich den übelsten Kater meines Lebens. Nur hatte es vorher keine Party gegeben. Was für ein Jahresanfang, dachte ich und sah plötzlich in allem nur grau. Und dann kam der 2. Januar und mit ihm offenbar irgendein Hormoncocktail – keine Ahnung, aber alles wurde heller. Zu dem Zeitpunkt waren die Kinder immer noch negativ und mir wurde klar, dass sich die Quarantäne verlängern würde, aber was machte das schon? Ich hatte von Anfang an keine Angst vor der Quarantäne gehabt. Wir hatten ja auch schon diverse Lockdowns mitgemacht und nun verlängerte sich eben der Weihnachtsurlaub. In Schleswig-Holstein explodierten die Infektionszahlen. Omikron auf dem Vormarsch. Ich war irgendwie auf einmal froh, dass wir das offenbar jetzt, zu einem Zeitpunkt, zu dem wir ohnehin zuhause waren, durchgemacht hatten. In der Zwischenzeit waren die Kinder positiv, sie blieben Gott sei Dank mehr oder weniger symptomfrei. 

Mein JA!hresmotto

Während ich noch Grippesymptome hatte, las ich das Buch von Michael Lehofer: „Die Welt sagt den ganzen Tag Ja zu uns. Aber wie oft habe ich das Ja des Lebens übersehen? Wir bilden uns ein, das Leben ist dann in Ordnung, wenn es den Bedingungen entspricht, die wir für ein glückliches Leben unabdingbar finden. Wenn das Wetter schön ist, ist der Urlaub schön. Solcherart entging mir in meinem Leben eine Fülle lebensspendender Ja. Das Ja ist der Sauerstoff für unseren Seelenfrieden. Wir dürfen nicht vergessen, diesen Sauerstoff einzuatmen, nur weil er nicht in der Weise an uns herangetragen wird, wie wir es erwarten.“ Das richtige Buch zum richtigen Zeitpunkt, würde ich sagen. Das „tägliche Ja des Lebens“ wurde plötzlich zu meinem Jahresmotto. Das Ja sehen, auch wenn Nein manchmal zu überwiegen scheint, das finde ich, ist ein schönes Bild. Und geht es nicht letztlich darum, die Jas des Lebens zu schmecken, zu fühlen, zu riechen? Nur so entdecken wir ja jeden Tag aufs Neue wie wertvoll dieses Leben ist. Und so hatte ich dann mein Jahresmotto: „JA(hr)!!“

Testen, testen, testen

Und dann wurde es besser. Ich bin froh, dass ich geimpft bin. Ich schreibe das nicht, um andere zu überzeugen, sondern das ist meine persönliche Meinung. Mein Mann ist geboostert und hatte deutlich geringere Symptome als ich – allerdings ging die Ansteckung innerhalb unserer Familie auch von ihm aus; das bedeutet, auch mit Booster überträgt sich die Krankheit. Deswegen darf ein Booster auch nicht der Freifahrtschein für alles sein. Regelmässige Schnelltestes sind meiner Erfahrung nach unabdingbar. Die haben übrigens auch bei meinen (kleinen) Kindern sehr gut funktioniert und Ergebnisse geliefert. Testen tut nicht weh. Mein Mann und ich waren so neugierig darauf, wie unsere Schnelltests in allen Stadien der Krankheit reagieren würden, dass wir uns ständig selbst testeten. Es sollte niemand als Affront empfinden, wenn vor einem Treffen nach Tests gefragt wird. Im Gegenteil. Ich kann es nur empfehlen. Es ist niemals persönlich gemeint, sondern schützt einfach.

„Die Krankheit verläuft bei jedem anders. Auch deshalb sollten wir umsichtig beim Kontakt mit unseren Mitmenschen sein“, schreibt der Fotograf Mathias Haltenhof auf seinem Blog, der dort auch einen Erfahrungsbericht zum Verlauf seiner Krankheit veröffentlicht hat. Und genauso ist es. Ich glaube immer noch, dass wir, dafür dass wir in einer weltweiten Pandemie stecken, viele Freiheiten haben. Dass die Pandemie nervt, steht ausser Frage. Aber gemeinsam einsam ist besser als einsam einsam, oder? Das habe ich nämlich auch gelernt, in diesen Tagen: Wir haben wahnsinnig liebe Nachbarn, ein tolles Netzwerk an Menschen um uns herum, die uns geholfen haben, für uns einkauften und die Kinder zwischendurch mit besonderen Kleinigkeiten überraschten. Andere zu schützen muss immer das oberste Gebot sein. Deswegen fährt man ja auch nicht besoffen Auto. Ich weiß, das ist ein dummer Vergleich, aber letztlich dann eben auch wieder nicht. 

Psychische Belastung

Im Sommer habe ich bereits diesen Artikel gelesen und empfohlen und deswegen hat mich die psychische Belastung, der ich mich von Anfang an ausgesetzt fühlte, vielleicht nicht so sehr überrascht. Im Übrigen hatte ich mit drei verschiedenen Mitarbeiterinnen des Gesundheitsamtes Kontakt und kann hierzu nur sagen: Das waren durchweg sehr freundliche, unterstützende Telefonate. Während die 116117 sich zum Teil eher angestellt hat, als geholfen. Aber egal. Dafür hatten wir zum Glück sehr kompetente Haus- und Kinderärzte und brauchten die Kassenärztliche Vereinigung somit nicht. Uns geht es gut. Ich bin immer noch etwas erkältet. Ich starte ziemlich positiv gestimmt ins neue Jahr. Im wahrsten Sinne des Wortes 😉 Ob ich in acht Wochen ohne Probleme joggen gehen kann, werde ich dann irgendwann hier mal ergänzen. Noch gehe ich davon aus.

Euch allen: Ein Wunder im Chaos!

An einem Dezembermorgen hatte ich mich ertappt. Alle außer mir waren aus dem Haus. Die Adventskerze flackerte. Ich hatte morgens für die Kinder Rolf Zuckowskis CD „Mein allerschönster Weihnachtstraum“ aufgelegt. Tatsächlich. In unserer Küche steht noch ein CD-Player. Eine Loewe Soundbox. Irgendwann im letzten Lockdown hatte ich den Eindruck gewonnen, dass die Familie harmonischer miteinander umging, wenn Zuckowski Weihnachtsstimmung verbreitete. Nun saß ich alleine in der Küche. Und liess die Musik laufen. Zuckowski sang: „Da war mit einem Mal der Himmel nicht mehr fern. Da sang ein Engelschor: Die Welt ist nicht verloren. Und über allem strahlte hell der Weihnachtsstern.“ Ich wählte die Wiederholungsschleife. Ein Kinderlied tröstete mich. Muss ich mich dafür schämen? 

Wie 2020. Nur noch schlimmer

Wer von uns hätte wohl letztes Jahr im Dezember gedacht, dass wir auch 2021 im Advent dieselben Nachrichten lesen, dieselben Diskussionen führen, dieselben Sorgen teilen würden? Nur noch schlimmer. Weil jetzt war ja auch noch: Afghanistan, militärische Aktivitäten an der Grenze zur Ukraine, überall Konflikte und ein neues Wort, das eigentlich gar nicht so fürchterlich klang, wie es sein sollte: OMIKRON. Die Weihnachtspläne werden wir wieder verschieben müssen. Zur dänischen Familie fahren bei einer Inzidenz von über 900? Möchte ich die 800 Kilometer in einem übervollen Zug zurücklegen, um zu meinen eigenen Eltern zu kommen?

Das Kostbare kostbar lassen

Ich hatte gerade einen Blogbeitrag für ein Schweizer Reiseunternehmen geschrieben. „Corona hat uns gelehrt, zu verstehen, dass Reisen keine Selbstverständlichkeit sind“, schrieb ich da. Wir hatten sie uns einfach erschaffen: Eine Welt, in der alles möglich sein sollte und musste. Dafür überrollten wir alles, was sich uns in den Weg stellte. Das Wohl der Natur, der Tiere, der Menschen. Reisen sind kostbar. Die Erfahrungen, die wir dabei machen, noch kostbarer. Und ist nicht alles, was uns kostbar ist, auch so zu behandeln? Wir müssen wieder lernen, dass wir nicht alles in der Hand haben. Aber trotzdem bedeutet das nicht, dass ich jetzt Trübsal blase, mich aufrege, Gräben grabe zwischen denen, die anderer Meinung sind und mir. Wenn Weihnachten vorbei ist, werde ich zwischen den Jahren, der einzigen Zeit, in der Langsamkeit erlaubt ist, darüber nachdenken wie 365 Tage verlaufen sind. Es werden auch dieses Jahr mehr schöne als schlechte Erinnerungen bleiben.

Chaos. Wunder. Das ist Weihnachten

Vergangenen Dezember hatte ich ein Interview im Süddeutsche Magazin mit dem Münchener Pfarrer Rainer Maria Schießler gelesen. Da sagte er: „Wissen Sie was, die Leute reden immer von einem harmonischen Weihnachtsfest. Warum eigentlich? Als Jesus geboren wurde, war nichts harmonisch: Volkszählung, Militärtruppen, Wucherpreise, Guerilla-Anschläge, das war ein riesiges Durcheinander, und dann wird in einem Stall dieses Kind geboren, ein Wunder im Chaos, das ist Weihnachten.“ 

Dieses Bild trägt mich nun schon zum zweiten Mal durch die Weihnachtszeit. Ich schiebe es mit einem Schmunzeln vor mir her: Ein Wunder im Chaos. Das ist Weihnachten. Deswegen dürfen wir uns auch ruhig über Weihnachten freuen. Über den Christbaumstollen und die leuchtenden Augen der Kinder. Über jede neue Kerze am Adventskranz, jedes Türchen am Adventskalender. Jede Umarmung, jedes „Frohes Fest“. Den Geruch von Frischgebackenem. Geschenke unterm Tannenbaum. Und natürlich: Rolf Zuckowski. Merry Christmas. 

… und am Ende ein ganzer Sommer

Der Sommer hat mich gerade fest im Griff. Dabei hat er offiziell noch nicht einmal angefangen. Was für ein Glück! Ist es nicht herrlich, wie sich das pure Leben anfühlt? In meinen Instagram-Stories zeige ich seit ein paar Wochen eigentlich nur … Strandbilder. Das mache ich nicht, damit sich alle anderen ärgern, sondern um zu zeigen, was Deutschland zu bieten hat. Mein Leben war in Kalifornien jedenfalls nicht spannender oder besser als es in Kiel in Schleswig-Holstein ist. Das Meerwasser ist übrigens in Kiel im Sommer sogar wärmer … Wir leben auf einem schönen Flecken Erde, das gilt es wertzuschätzen und zu bewahren. Selten hat mir das etwas so knallhart deutlich gemacht wie die Covid-19-Pandemie.

Was zu feiern (und ein Gewinnspiel)

Ich schweife mal wieder ab. Ich wollte hier eigentlich den Sommer und das Leben feiern. In diesem Monat, in dem das Leben sich endlich wieder so anzufühlen begann, wie wir es mal gekannt hatten und in dem die Sonne uns daran erinnerte, dass die Fussball-EM und der Sommer wieder einen Pakt geschlossen hatten, landete unser aktuelles Buch „Yoga für ein starkes Herz. Mit den richtigen Übungen, Meditation und Atemtechniken die Herzgesundheit fördern“ auf der Spiegel-Bestsellerliste. In der Kategorie Ratgeber Gesundheit stiegen wir auf Platz 11 ein. Das ist definitiv ein Grund zum Feiern. Und deswegen verlose ich hier nun endlich mal ein Exemplar des Buches. Dafür musst du nichts besonderes tun, folge mir und meiner Co-Autorin Katharina Bauer auf Instagram, schreibe unter diesem Blogpost einen Kommentar, weshalb ausgerechnet du das Buch nun brauchst. Das Gewinnspiel endet am Sonntag, 20. Juni, um 23.59 Uhr. Viel Glück!

Ein Hoch auf die Gelassenheit

In diesem Monat fielen aber auch die Hälfte der Erzieher in der Kita meiner ältesten Tochter aus, weil hier eine fiese Sommergrippe umging. Heute fiebert meine Jüngste. „Lauschangriff und Lesestoff“ wollte ich eigentlich zu einem Newsletter umfunktionieren. Aber ich komme im Moment nicht einmal dazu, irgendwas zu lesen. Auf meinem Nachttisch stapeln sich Bücher, die ich unbedingt und schon lange lesen möchte. Egal. Kommen alle mit in den Urlaub. Ich habe gelernt, nein zu sagen in den letzten Jahren. Ich habe gelernt, den Fuß vom Gas nehmen zu können in den letzten Jahren. Ich habe gelernt, dass nichts so wertvoll ist, wie die Gesundheit und ich mich irgendwann nach nichts so sehr sehnen werde, als nach der Zeit, in der meine Kinder klein waren. Deswegen schenke ich ihnen gerne Zeit. Ich habe gelernt, in den Bauchraum zu atmen, wenn es wild wird. Gelassenheit fühlt sich genauso gut an, wie ich mir das immer vorgestellt habe.

… am Ende kommt die Sonne

„Zuerst kommt der Blitz, dann kommt der Donner und am Ende kommt die Sonne, zuerst kommt der Blitz, dann kommt der Donner und am Ende ein ganzer Sommer“, sangen schon 2004 Virginia Jetzt. Nun, nach dem gefühlt kältesten Mai aller Zeiten, an dem Punkt, an dem die Pandemie fast überwunden zu sein scheint, ich die meiste Zeit am Strand verbringe und schon ohne Reue mehrere Menschen umarmt habe, hängt mir dieser Popsong ständig in den Ohren. Es gibt schlimmeres, oder?

Um bei dem Gewinnspiel mitmachen zu können, musst du mindestens 18 Jahre alt sein oder die Erlaubnis deiner Eltern haben, um teilzunehmen. Die Teilnahme ist nur aus Deutschland, Österreich und der Schweiz möglich. Das Gewinnspiel läuft bis zum 20. Juni 2021, bis 23:59 Uhr. Alle späteren Kommentare können leider nicht mehr berücksichtigt werden. Die Gewinner*innen werden von mir per E-Mail benachrichtigt.

Tadasana in jedem Asana – wie wir Haltung üben

„Tadasana in jedem Asana“, sagte meine Yogalehrerin in Kalifornien immer. Damit machte sie vermeintlich Widersprüchliches klar: Der Berg, oder auch „Tadasana“ ist gar keine einfache Yogahaltung. Doch: gelingt es uns, Haltung anzunehmen, werden auch komplizierte Asanas einfacher …

Beziehung zur Erde

Asana – das bedeutet eigentlich „Beziehung zur Erde“. Es heißt auch „Sitz“ und das verdeutlicht, dass Yoga ursprünglich, also so ungefähr vor 2000 Jahren oder so – wer weiß es schon genau? –, vor allem im Sitzen praktiziert wurde. Die Asanas, die wir heute kennen und auf der Matte als Yogahaltungen üben, sind zum Teil keine 100 Jahre alt. Früher wollten Yogaübende den Körper mobilisieren, um länger im Meditationssitz verweilen zu können. Sie wollten die Wirbelsäule dabei mühelos aufgerichtet halten, um Energie durch alle Chakren fließen lassen zu können.

Stabil und leicht – klingt umwerfend!

Asana kann aber auch so etwas wie der Sitz, auf den ich mich setze, bedeuten. Und nicht zuletzt hat es etwas mit der eigenen Haltung zu tun. Damit ist nicht nur die körperliche, sondern die innere gemeint. Die Haltung, die wir zum Leben einnehmen oder die, die wir anderen Menschen und auch Dingen gegenüber einnehmen. Wie die Beziehung zur Erde auch, sollte unsere Haltung – gerade beim Yoga üben – stabil und leicht sein. Klingt das nicht umwerfend? Davon, gerade stabil und leicht durchs Leben gehen zu können, wünsche ich mir jetzt so viel, wo hier drinnen wie draussen alles chaotischer nicht sein könnte. Sogar das Wetter macht was es will.

Und deswegen: Tadasana

Damit uns Leichtigkeit und Stabilität während der Asana-Praxis gelingt, brauchen wir ein stabiles Fundament. Das kann fast jeder mit der Berghaltung üben. Berg bedeutet auf Sanskrit „Tada“. Während viele Schüler/innen glauben, es handele sich dabei um eine sehr simple Haltung, ist das doch eigentlich gar nicht so einfach: Aufrecht zu stehen, ohne die Schultern hochzuziehen, die Bauchmuskeln etwas anzuspannen ohne den Bauch panisch einzuziehen, die Füße so zu positionieren und das Gewicht optimal zu verteilen, damit sich unser Fußgewölbe richtig ausbilden kann, die Oberschenkel und die Schienbeine leicht nach innen zu ziehen, während die inneren Knöcheln eher nach hinten ausgerichtet sind und die äußeren Knöcheln nach unten. Hä? Und dann weiter: Das Becken neutral halten, das Schienbein Richtung Steißbein ziehen, den Rücken lang lassen und die vorderen Rippen zusammenziehen? Und dann sagt der Lehrer: Entspanne die Wirbelsäule. Geht’s noch? Ja.

Körperbewusstsein, wie geht das eigentlich?

Körperbewusstsein zu schulen – auch darum geht es bei der Asanapraxis. Und gleichzeitig immer die Frage: Wie ist meine Beziehung zur Erde nun? Stabil und leicht? Yoga sollte keine Schmerzen verursachen. Das wird in der heutigen Zeit, in der wir doch alle auf Leistung ausgerichtet sind, häufig vergessen. Doch noch lieber eine Position einnehmen, die Instagram-like in Szene gesetzt werden kann. Ich gebe aber zu: Die Grenze zu finden, zwischen dem Üben in komplizierten Haltungen eine stabile und leichte Haltung einnehmen zu können, und dem übertriebenen Üben von imposanten Posen und tiefen Stretches, ist nicht immer leicht. Genau dabei hilft die Schulung des Körperbewusstseins. Wie geht es mir in dieser Haltung? Soll ich weitergehen oder ist das zu viel für mich? Wenn wir diese Fragen in unserer Asana-Praxis betrachten, sie ernst nehmen und lernen zu beantworten, dann können wir das auch auf unseren Alltag übertragen, lernen Stopp zu sagen oder zu verstehen, wenn etwas nicht stimmt. Damit wir das spüren, sind ruhige und einfache Posen, bei denen wir zur Ruhe und in die Stille kommen, im Yoga unabdingbar. Ich komme nur darauf, weil mir kürzlich jemand die Frage stellte, ob Yoga und Meditation denn nun zwei verschiedene Sachen wären. Sie sind untrennbar miteinander verbunden.

Finde deine eigene Haltung

Tadasana korrigiert Fehlstellungen unseres Körpers, die wir im Alltag kaum wahrnehmen. „Die Kunst des fehlerlosen Stehens“, nannte B.K.S. Iyengar die Übung einst. Energetisch lehrt uns die Berghaltung, uns zu erden, Balance zu finden und Klarheit. Die „richtige“ Haltung einzunehmen, ist auch im übertragenen Sinne nicht leicht. Das wird in Zeiten wie diesen besonders deutlich. Mir hilft die Matte und damit die Asana-Praxis zusammen mit Pranayama – also der Atemübung – zu meiner eigenen Haltung zurückzufinden. Manchmal macht es mir einfach auch nur gute Laune. Das ist dann wiederum gut für die Menschen, gegenüber denen ich eine Haltung einnehmen muss.

Lauschangriff und Lesestoff vom 26. März 2021

Als es am Montagmorgen still in der Wohnung geworden war, dachte ich an den Frühling und daran, dass ein nächster Lockdown nur leichter werden könne … Weil ich ihn einfach zum größten Teil im Garten und draussen verbringen würde. Ich höre jedenfalls schon die Vögel singen. Das rettete mich über den Tag. Und ich fragte mich, ob ich so wie jetzt, während dieser Pandemie, in Krisenzeiten immer handeln würde? Ob der Mensch immer versucht, sein Leben möglichst normal weiterzuführen? Wie ist das, wenn man in einem Kriegsgebiet lebt, fragte ich mich. Bringt man auch dann die Kinder jeden Morgen zur Kita und in die Schule und die Hunde raus? Freut man sich über die Entwicklungsschritte des Babys, fährt man zur Arbeit, macht man einfach weiter? Wahrscheinlich schon. Ich weiß es nicht. Das besonders Verrückte an dieser Pandemie ist ja, dass wir nicht wissen, was danach ist. Bleibt das Leben „anders“? Ich finde gar nicht, dass es darum geht über richtig und falsch zu diskutieren, über zu wenig Impfstoff oder gar keine Impfung, über unsinnige, vernünftige oder nicht faire Beschlüsse der Regierung. Ich glaube, es geht darum, zu überlegen, was wir alle anders machen können, damit es überhaupt nicht mehr so weit kommt. „Man kann nicht alles haben“, ist ein blöder Spruch aber ich finde ihn je mehr ich darüber nachdenke, ziemlich gut. Irgendwann haben Menschen angefangen, zu glauben, sie könnten eben doch alles haben. Aber das stimmt nicht. Hier liegt das Problem. Irgendwas und somit auch wer bleibt immer auf der Strecke. Und so gilt es, für sich selbst festzulegen, was wirklich wichtig ist …

Auf der Internetseite https://www.zukunftsinstitut.de beschreiben Forscher vier mögliche verschiedene Szenarien, wie ein Leben nach der Pandemie aussehen könnte. Es ist interessant zu lesen und sich dann vielleicht ein Wunschszenario auszusuchen oder auch selbst auszumalen …

Pandemüde oder schlapp?

Das Süddeutsche Magazin hat ein Thema aufgegriffen, auf das ich vor zwei Wochen bereits hier in meiner Lauschangriff-und Lesestoff-Serie hingewiesen hatte. Da ging es um den Podcast mit Dr. Anne Fleck. Nun erzählt sie auch im Süddeutsche Magazin, ab wann wir bei Müdigkeit die Notbremse ziehen müssen. Sie sagt beispielsweise: „Wer sich pausenlos durch den Tag snackt, kommt nie in den wichtigen Prozess der Autophagie, in der der Körper Zellschrott recycelt. Wer dauernd isst, fordert Leber und Magen-Darm-Trakt zur ständigen Arbeit heraus. Der Körper kriegt keine Ruhe, es fehlt die Zeit der Regeneration.“ Das gilt übrigens auch für Kinder …

Unter Männern …

Dieser Podcast beinhaltet ein interessantes Gespräch unter Männern: Veit Lindau und Bestseller-Autor und Coach Lars Amend sprechen eineinhalb Stunden lang sehr offen und ehrlich über die Liebe, über Männer und darüber, wie die Liebe bleibt (vor allem was Veit Lindau dazu zu sagen hat, ist schön: Man muss nicht immer einer Meinung sein, aber Liebe ist, wenn man das ehrliche Interesse daran nicht verliert, zu erfahren, warum die Meinung des anderen so ist, wie sie ist …) Lars Atmend stellt darüberhinaus die interessante Frage (ungefähr ab Minute 50), wie Männer in der heutigen Zeit eigentlich ihre männliche Energie beibehalten können, „ohne dass es gegen die Frau geht“. Ein aufschlussreiches Gespräch – bestimmt nicht nur für Männer. 

Auch dieses Gespräch ist eins unter Männern. Es geht um Rassismus. Die ehemaligen Nationalspieler Erwin Kostedde und Gerald Asamoah im Interview mit dem Zeit Magazin. Wichtig und berührend.

Exklusiv-Zeit

Jetzt kommt ein Bericht über zwei Mädels. Was Katja Kröger in ihrem aktuellen Artikel auf wasfürmich schreibt, kann ich gut nachvollziehen und diese Exklusiv-Zeit mit Mama ist für die Kinder wahnsinnig wichtig. Für meine Fünfjährige gibt es Exklusiv-Zeit in Nicht-Lockdown-Zeiten jeden Montag Mittag ab viertel nach eins. Da habe ich keine Termine, das Date mit ihr ist fest im Kalender eingetragen. Es tut ihr so gut. Und mir auch. Kürzlich war das Wetter mal besonders schlecht und wir haben einfach zusammen einen Film geschaut. Ich schaue kaum fern. Natürlich hatte ich ein schlechtes Gewissen, dachte, das sei pädagogisch bestimmt jetzt totaler Mist – es war wunderbar. 

Wichtig aber nicht systemrelevant

Das hier ist nicht neu, sondern aus dem Februar, aber ich wollte es als kleine Erinnerung noch einmal hier erwähnen. Mir ist schon öfter aufgefallen, dass manche Leute sich von dem Begriff „systemrelevant“ triggern lassen. Dabei heißt „nicht systemrelevant“ überhaupt nicht, dass der Job nicht wichtig oder gut ist. Kristin Rübesamen erklärt das sehr schön.

Ist Yoga systemrelevant? Nein, ist es nicht. Wir Yogalehrer können niemanden retten, bei dem die Lunge versagt.

Kristin Rübesamen, YogaEasy

Darum geht es bei diesem Begriff. Um nichts anderes. Und damit weiterhin Menschen gerettet werden können – übrigens nicht nur die, bei denen die Lunge versagt, sondern alle, die in ein Krankenhaus müssen, dort liegen oder Gefahr laufen, dort zu landen, sind auch beispielsweise Erzieher/innen systemrelavent, denn die Kinder der Menschen, die in der Gesundheitsbranche arbeiten, müssen schliesslich betreut werden. Dann brauchen wir auch noch was zu essen, sonst läuft gar nichts. Punkt. Das ist es eigentlich. Ziemlich simpel. Das heißt aber nicht, dass deine Arbeit oder du nicht wichtig (b)ist. 

Quinoa-Eier?!?

Und jetzt kommt das, worauf ich mich schon freue, wenn die Osterfeiertage, neudeutsch: Ruhetage, äh oder jetzt doch nicht, eintreten. Danke Lynn, das Rezept kommt wie gerufen und ist endlich mal was anderes als all die Rezepte über vegane Osterideen, die es sonst so gibt. Ich habe gepoppten Buchweizen zuhause, klappt damit bestimmt auch. 

https://de.heavenlynnhealthy.com/knusprige-ostereier-mit-quinoa/

In den nächsten Tagen werde ich viel aufschreiben, Yoga üben, Gewichte stemmen (weil mir das gerade so gut tut) und Over Night Oats vorbeireiten. Und das Rezept dazu verlinke ich dann nächste Woche.

Lauschangriff und Lesestoff vom 19. März 2021

In der vergangenen Woche habe ich das Interview gelesen, das Teresa Bücker mit der Psychologin Taniesha Burke für das SZ-Magazin geführt hat. Das Thema: Wie können wir unsere Kinder bestmöglich durch diese Pandemie begleiten? Das Gute im Schlechten suchen – das ist ein Gedanke, den ich mir Ende des vergangenen Jahres ganz bewusst vorgenommen habe. Ich hätte auch gut ohne Covid-19 leben können, na klar, aber es gibt ganz bestimmt auch Dinge, die ich ohne diese Pandemie nicht so intensiv erfahren hätte. Dazu zählt auch Nähe. Zeit für und mit meinen Kindern.

Immer wieder treffe ich (fremde) Menschen, die mir beim Anblick meiner (noch kleinen) Kinder sagen: »Ach, sie werden so schnell groß!« Und deswegen bin ich dankbar für die intensive gemeinsame Zeit. »Wenn wir uns jetzt auf die Beziehung zu unseren Kindern konzentrieren, werden sie in ein paar Jahren oder Jahrzehnten an die Pandemie zurückdenken und sich ganz besonders und gern an die Zeit erinnern, die sie mit ihren Eltern verbracht haben«, sagt Taniesha Burke in diesem Interview. Ach, sie spricht mir so aus der Seele …

Die Richtung ändern …

In dieser Woche bin ich über drei Blogartikel gestolpert. Der eine ist von Lisa, sie macht gerade eine Yogalehrer-Ausbildung und schreibt darin sehr schön und durchaus unterhaltsam von ihren Erfahrungen. Da kommen alte Erinnerungen an die erste Yogalehrer-Ausbildung tatsächlich wieder auf. Wie Lisa, Anfang 30, viel gearbeitet, Karriereträumen und -erwartungen hinterhergehetzt, geht es ja vielen, die plötzlich den tieferen Sinn des Lebens suchen und sich dann in einer Yogalehrer-Ausbildung wiederfinden. Wir ändern häufig die Richtung in unserem Leben und das ist auch gut so. Dass ich mit 24 andere Vorstellungen von meinem Leben hatte als jetzt mit fast 42 ist irgendwie logisch. Ich weiß nicht wieso, aber immer noch werden Kinder so erzogen, dass sie spätestens zum Ende ihrer Schulzeit wissen sollen, was sie mal werden wollen und wohin die Reise gehen soll. Ich habe schon häufig junge Menschen getroffen, die völlig zerrissen kurz vor Beginn ihres Berufslebens nach der richten Entscheidung lechzten: Doch lieber eine Ausbildung? Ein Studium? Erst mal reisen? Oder ist Geld verdienen doch wichtiger? Ich kann da nur empfehlen: höre einfach mal auf das Bauchgefühl. Wofür brennst du? Und wenn du jetzt in eine Richtung gehst und irgendwann in eine andere ist das völlig in Ordnung. Denn das bist dann DU.

Mama- und Montagmorgen-Liebe

Ich bin dankbar für jeden Schritt meines Lebens. Mit sechs Jahren dachte ich, ich würde Romane schreiben wenn ich groß bin – ich bin weder groß geworden, noch habe ich einen einzigen Roman geschrieben. Mit zwölf war ich dann bei Journalistin angekommen. Diesen Weg habe ich sogar verfolgt und dabei viele besonders schöne und einzigartige Erfahrungen gemacht. Mit Ende 20 wusste ich, dass ich, obwohl ich das gerne gewollt hätte, nicht die Eier in der Hose habe, um richtigen investigativen Journalismus zu betreiben, sprich dahin zu gehen, wo es wehtut, wo ich unangenehme Fragen stellen und unangenehme Antworten bekommen muss. Das war eine Erkenntnis, die ich ganz klar so treffen konnte. Es hat nicht mal besonders wehgetan. Ich wollte aber auch keinen Kuscheljournalismus und so ist jeder Schritt meines Lebenslaufs eigentlich nachvollziehbar. Ich verabschiedete mich mehr und mehr vom Journalismus und wurde zur Texterin und Autorin. Und eben auch zur Yogalehrerin. Und alles passt zusammen. Das absolvierte Studium der Sportwissenschaften hilft mir heute ungemein beim Yogaunterricht. Die journalistische Erfahrung hat mich zur Buchautorin gemacht. Und dann kamen die Kinder und der klare Gedanke: Karriere ist mir wirklich nicht so wichtig. Ich liebe es, Mama zu sein. Dabei liebe ich aber auch jeden Montagmorgen, wenn ich hier alle aus dem Haus schicken kann und endlich alleine bin. Zeit habe, kreativ zu sein …

Graue Haare

Ich habe einen weiteren Blogartikel gefunden, der sich mit einem ganz anderen Thema beschäftigt, aber mich dann wieder zu dem von Lisa hingeführt hat. Nämlich den von Iris. Sie beschäftigte sich mit der Frage: Killen graue Haare das Business von Frauen? Graue Haare habe ich auch schon. Ich kann sie fast noch zählen, es werden mehr und ich habe leider nicht so Lust auf Färben. Dafür bin ich schon zu sehr Ökotante. Vielleicht hast du einen Tipp für mich. Vielleicht färb ich irgendwann mal wieder. Egal. Gerade ist es nicht so wichtig, denn es sieht mich ja kaum jemand. Generell behaupte ich ja, dass ich in dem letzten Jahr gefühlt um fünf Jahre gealtert bin. Optisch trifft das doch garantiert zu. Diese Pandemüdigkeit hat jedenfalls nichts zu meiner Schönheit beigetragen. Ich bin dann aber natürlich sofort auf den Podcast von Greta Silver gehüpft. In der aktuellen Folge geht es nämlich darum: „Welche Arbeit passt zu dir?“ Und während ich dem Podcast lauschte, dachte ich, „Manno Mann, ich muss doch mal wieder Momo lesen. Da sind all die Weisheiten vereint, die wir uns heute mühselig aus dem Yoga Sutra raussuchen …“

Und dann war da natürlich noch der hier. In dem Beitrag „Happy Birthday, Corona“ schreibt Judith sehr persönlich und ehrlich, wie sie die letzten 365 Tage erlebt hat. Was gut war, was schlecht war und weshalb Rückzug und Abstand Dinge sind, die sie künftig gerne wieder freiwillig planen würde.

Und nun die Frage des Tages: Werde ich drumherum kommen, am Wochenende diese veganen und glutenfreien Brownies auszuprobieren …oder zumindest eine Variante davon? Hmmmm, lass mich mal raten …

Lauschangriff und Lesestoff vom 5. März 2021

Meine Kinder sind seit etwa einer Woche wieder in der Kita. Was man alles schaffen kann, wenn man alleine in einem Homeoffice sitzt, ist schon Weltklasse. Weltklasse auch: die Menge an Tätigkeiten, die ich mir vorgenommen und mal wieder nicht geschafft habe. Ha! Ich habe tatsächlich auch was für meine innere Schönheit gemacht, wie ich es nenne. Das war angenehm. Dazu gehörte mit einer besonderen Frau einen Kaffee zu trinken, Yoga zu üben und joggen zu gehen. Ich mache was gegen das Schlafdefizit, weil mein Schreibtisch abends endlich wieder sich selbst überlassen bleibt. Ich habe mir in den vergangenen sieben Tagen schon mehrfach die Freiheit genommen, direkt nachdem ich die Kinder ins Bett gebracht habe, auch ins Bett zu gehen. War das schön!

Und ich habe, während ich mir mein Mittagessen zubereitete, Podcasts gehört. Unter anderem den von Dr. Anne Fleck – Gesundheit und Ernährung mit Brigitte Leben. Die aktuelle Folge zum Thema „Einfach mehr Energie“ habe ich gerne gehört – obwohl ich natürlich sehr genau weiß, warum ich müde bin. Ich habe zwei kleine Kinder in meinem Bett liegen. Und doch: müde sein nervt. Viele Menschen wissen nicht, warum sie sich dauermüde fühlen und wir können etwas dagegen tun. Mal wieder tauchen hier zwei gute alte Bekannte auf: Ernährung und Atmung. Es ist schön, dass beide Elemente immer ernster genommen werden in der Medizin. Dr. Anne Fleck gibt nicht nur Tipps gegen Müdigkeit, sie spricht hier übrigens auch darüber, was sich am Gesundheitssystem ändern müsste, damit wir alle wieder „gesünder“ werden können. 20 Minuten, die sich lohnen!

Weniger Babys, …

Madhavi Guemos ist wieder da. Nach einer längeren Blog- und Podcast-Pause liest sich der neueste Blogbeitrag wie Schokolade essen. Ich schreibe gar nicht mehr darüber. Einfach lesen!

Über diesen Artikel in der New York Times bin ich gestolpert und ich habe mich – ohne wirklich irgendeine Ahnung von Volkswirtschaft zu haben – gefragt, ob das nun wirklich ein Grund zum Jammern ist oder nicht vielleicht sogar: richtig gut. Haben wir nicht eine Überpopulation? Würde es nicht Sinn machen, wenn wir künftig weniger Wert auf Wirtschaftlichkeit legen würden und stattdessen auf Gesundheit, Klima und Menschlichkeit? Ich habe keine Ahnung von so etwas, deswegen: klärt mich ruhig auf. Auf jeden Fall ein interessanter Artikel. 

… mehr Hunde

Weniger Babys aber mehr Hunde – das ist die Devise in der Corona-Pandemie. In meiner Nachbarschaft ist mir das auch schon aufgefallen: Ein Hund macht ja irgendwie Sinn – wenn nicht jetzt, wann dann? Viel zu Hause, keine Chance auf Reisen, Langeweile, frische Luft. Eine Freundin von mir betreibt eine Hundeschule in Köln, sie schrieb mir schon im vergangenen Jahr, dass sie sich vor Anfragen kaum retten könne. Wenigstens das. Dieser Artikel beschreibt aber auch die Problematik. Und die Frage bleibt: was, wenn das Pandemie-freie Leben an Fahrt aufnimmt, wenn wir wieder Reisen planen können und Homeoffice  – wie früher – nur in Ausnahmesituationen genehmigt wird? Wo landen die Tiere, die jetzt ein Stück Langeweile nehmen sollen? I’m sorry. Ich bin ein Yogi. Deswegen denk’ ich auch manchmal an die Tiere.

Hören, Lesen, Fühlen, Schlafen

Wenn man mal darüber hinwegsieht, dass man das Gefühl hat, Biyon Kattilathu habe irgendein geiles Kraut zu sich genommen, bevor er diesen Podcast aufgenommen hat, dann ist die aktuelle Folge von Schokolade für die Seele wirklich süß. Der wichtigste Mensch ist der, der dir gerade gegenübersteht. Schön. Danke für die Erinnerung, Biyon, du Gute-Laune-Rakete. 

Und weißte was? Es ist Donnerstagabend, 21:41 Uhr.Viel zu spät! Ich gehe ins Bett. Und zwar sofort.

Lauschangriff und Lesestoff vom 19. Februar 2021

Ich überlegte kurz, ob ich die Woche unter das Motto „Hart aber herzlich“ setzen sollte – dann fand ich das ein bisschen übertrieben. Sie war definitiv anstrengend, ich hatte ein paar Aufträge, die mehr Zeit für sich in Anspruch nahmen, als erwartet, ich sass bis nachts am Schreibtisch, plötzlich gab es Termine einzuhalten und dann auch noch einen Geburtstag zu feiern. Zwischendurch immer wieder die Frage: Ist das unsere letzte gefühlte „Lockdown-Woche“ gewesen?

Regelbetrieb?!

Am Montag beginnt in Schleswig-Holstein der Regelbetrieb in den Kitas. Das ist definitiv ein Grund, aufzuatmen. Was ich mache, weiß ich noch nicht. Kita ja oder nein? Ich hatte dasselbe Gefühl schon beim ersten Lockdown. Plötzlich sollte alles wieder einigermaßen „normal“ ablaufen (dazu gleich mehr), und ich fragte mich, ob ich das schon aushalten würde … Sowohl meine Kinder als auch ich glauben, dass ein paar Stunden Kita in der Woche hier allen guttun würden. Also los. Ich bin gespannt, wie sich dieses halbwegs auf „normal“ getrimmte Leben dann wieder anfühlen wird. Und ob so etwas wie „normal“ überhaupt jemals wieder „normal“ sein wird. Und dann kam noch mal der Schnee. Total skurril. Wir haben hier oben lange auf ihn gewartet, während ganz Deutschland unter einer tiefen Schneedecke versunken war. Am Montag schneite es so, als wollte der Winter sich in all seiner Schönheit verabschieden. Es schneite und schneite. Von Montagnachmittag bis Dienstagmorgen. Den ganzen Dienstag war er da, der Schnee. Dann verabschiedete er sich. Und ich bin ganz sicher: Jetzt kommt der Frühling. Hier noch schnell ein paar wenige Lese- und Lauschtipps aus meiner Woche.

Wie definieren wir „sportlich“?

Schon am Samstag erschien der Artikel „Was ist ein sportlicher Körper“ von Sheila Ilzhöfer auf Fuck Lucky Go Happy und ich kann dazu nur sagen: Lest das. Sheila Ilzhöfer hat damit vielen aus der Seele gesprochen, sie hat ein Thema angestossen, dass mich als Sportwissenschaftlerin sehr beschäftigt. Ich weiß (noch) nicht, wie Sportunterricht heutzutage in Schulen abläuft, aber so wie das damals war, bringt es leider nichts. Würden sich Lehrer gegenteilig verhalten, könnten sie die Begeisterung für Bewegung bei nahezu allen Kindern wecken und somit einen massiven Beitrag zur Gesundheit leisten. Ich bin davon überzeugt, dass es für jeden Menschen eine Bewegungsform gibt, die ihr oder ihm Spaß macht. Auch als Sportwissenschaftlerin lese ich so einen Beitrag mit ganz viel Bauchschmerzen. Es ist unter anderem ein Grund dafür, warum ich jetzt Kinderyoga unterrichten will und Kindern vermitteln möchte, dass sie, wenn sie nur wollen, nahezu alles (sein) können. Allerdings finde ich grundsätzlich, dass Lehrer/innen Schüler/innen niemals bloßstellen dürfen. Egal in welchem Fach. Passiert das vor der Tafel, beginnen wir eine Angst vorm Sprechen vor Menschen zu entwickeln, passiert es im Sportunterricht, glauben wir, wir seien unsportlich. Pädagogisch kann das nicht wertvoll sein.

Yogis kennen Wanda Badwals Podcast Yoga beyond the Asana natürlich. Wandas Gespräche bleiben nie an der Oberfläche und in dieser Woche hat sie mit dem Erfolgstrainer und Speaker Maxim Mankevich gesprochen. Wandas Frage, wie wir eigentlich sensibler werden, mehr sehen, fühlen, feine Schwingungen wahrnehmen, ist mir dabei besonders aufgefallen. Die Antwort war einfach: In der Stille spricht das Universum zu uns. Aber auch: Wir brauchen Vorbilder, wir brauchen Inspiration. Traurig war die Antwort von Mankevich auf Wandas Frage, was wir brauchen, damit in unserer Gesellschaft ein Bewusstseinswandel stattfinden kann: Schmerz, sagte er.

Dazu passt dieser schöne Artikel, den der Schweizer Kolumnist und Bühnenkünstler Linard Bardill vergangene Woche in der Tageszeitung „Südostschweiz“ und auch auf seinem Blog veröffentlich hat. Alle wollen zurück zur Normalität, aber eigentlich doch nicht, oder? Denn die Normalität, war sie richtig?

Zurück zu „normal?“

Wie eine neue Normalität aussehen müsste, steht auch auf netzfrauen.org – der Artikel ist bereits im letzten Sommer erschienen. Darin erklärt Primatenforscherin Jane Goodell, was wir anders machen müssen, wenn wir aus der Corona-Krise lernen wollen. Sie sagt: „Wir haben uns das selbst zuzuschreiben, weil wir Tiere und Umwelt absolut nicht respektieren. Unsere Respektlosigkeit gegenüber wilden Tieren und unsere Respektlosigkeit gegenüber Nutztieren hat diese Situation geschaffen, in der Krankheiten auf den Menschen übergreifen und ihn infizieren können“.

Hier noch ein kurzer Text aus dem Zeit Magazin – ich bin nur darüber gestolpert, weil mir der erste Satz direkt ins Auge gesprungen ist: Wusstest du, dass der erste Unverpackt-Laden in Kiel eröffnet wurde?! Nun lebe ich ja seit knapp drei Jahren in Kiel und außer den Menschen, die ich wirklich hier sehr unaufgeregt und sympathisch finde, mag ich die Nähe zum Meer, meinen tollen Biomarkt und … dann fällt mir schon nicht mehr so viel ein, was andere Städte nicht auch zu bieten hätten. Und ich finde: das ist auch genug, um sich irgendwo wohlzufühlen. Aber jetzt also: Der erste Unverpackt-Laden! Ich war für zwei Sekunden tatsächlich ein bisschen stolz – dabei habe ich damit überhaupt nichts zu tun, das ist irgendwie lustig, oder? Und ich wette, Kiel hat noch viel mehr zu bieten – einen niedrigen Inzidenzwert auch übrigens. Aber trotzdem: Der erste Unverpackt-Laden in Deutschland! Knaller. Ich habe den ersten Unverpackt-Laden meines Lebens 2015 in San Francisco betreten. Unverpackt-Läden: ja, gerne mehr davon!

Her mit den Linsen!

Ich esse kein Fleisch, aber bei mir stehen mindestens einmal in der Woche Linsen auf dem Tisch – hier steht warum (inklusive Rezeptideen). Und dabei – ist ja klar – verlasse ich auch mal kurz das Regional-Prinzip. Aber auch das hat einen Grund: Hülsenfrüchte sind super-wichtig wenn es um die Bodenverbesserung geht. Über die Wurzeln binden sie Stickstoff im Boden, was den nächsten Kulturen in der Fruchtfolge zu Gute kommt. Und: sie zwingen den Landwirt zu einer abwechslungsreichen Fruchtfolge. Warum das so ist, steht hier. Und vielleicht werden sie ja auch irgendwann wieder zu einem regionalen Produkt.

Warum ich nicht mehr auf bessere Zeiten warte

Noch mindestens zehn harte Woche stünden uns bevor, prophezeit Bundesgesundheitsminister Jens Spahn. Das glaube ich aufs Wort. Vielleicht auch noch mehr. Wer weiß das schon. In zehn Wochen ist ein gutes Viertel des Jahres wieder vorbei. Anfang Januar habe auch ich noch auf bessere Zeiten gewartet. Mir vorgestellt, wen ich treffen will, wenn Treffen wieder möglich sind. Wo ich als erstes essen gehen will, wenn Restaurants wieder auf sind. Wohin wir als Familie fahren wollen, wenn wir wieder andere besuchen dürfen und wie meine Yogastunden wohl aussehen werden, wenn sie wieder im Yogastudio stattfinden mit Teilnehmern im Saal. Ich habe mir überlegt, was ich als erstes mache, nachdem ich meine Kinder in die Kita gebracht habe und mit was ich dann meinen ersten Kaffee alleine in der Küche genießen möchte. Vor allem habe ich mich auf Sport gefreut. Im Fitnessstudio, an der frischen Luft und mit ganz viel schweren Gewichten. 

Jahr des Lernens

Das mache ich jetzt nicht mehr. Denn mir ist plötzlich sehr klar und deutlich geworden, dass es nicht meiner Lebensphilosophie entspricht, auf bessere Zeiten zu warten. Stattdessen will ich doch das Leben genießen. Jeden Moment auskosten. Mich darüber freuen, dass meine Kinder genauso klein sind, wie sie jetzt klein sind und nicht darauf warten, dass sie größer werden. Werden sie nämlich. Ohne Zweifel. Ich habe mir überlegt, wie ich diesem Jahr etwas abgewinnen kann. Egal wie es in den nächsten zehn Wochen zu und hergehen wird. Wie dieses Jahr für mich wertvoll sein kann, auch wenn immer noch weniger Begegnungen stattfinden können als ich mir das wünsche. Und ich weniger Geld verdienen werde, als ich mir das wünsche. Ich bin selbständig. Ich war deswegen auch immer die Erste, die vor Corona-Zeiten von der Kitaleitung meiner ältesten Tochter angerufen und gefragt wurde, ob ich meine Kinder zuhause lassen könne, weil gerade viele Erzieher krank seien. Ich war diejenige, die bei Erzieher-Ausfällen gefragt wurde, ob ich nicht mal eben eine halbe Stunde Yoga mit den Kindern machen könne – umsonst natürlich. Was wenige verstanden haben: gerade weil ich selbständig bin brauche ich eine Kita. Ich verdiene nichts, wenn ich nicht arbeite. Demnach ist eines hier so ziemlich klar: so lange ich keine Betreuung habe, kann ich nicht vernünftig arbeiten. Ich kann auch nicht von einer Zweijährigen erwarten, dass sie den ganzen Tag Ausmalbilder macht, damit Mama ihre Texte schreiben kann. Ich kann nicht zwischen Wäschebergen, Rollenspielen, Füttern und Windel wechseln mal eben so ein Buch schreiben. Das wird jeder verstehen. Ich habe es trotzdem vor, aber das ist eine andere Geschichte. Und so habe ich mir etwas überlegt. Das Jahr 2021 wird ein Jahr des Lernens. Der Weiterentwicklung. Der Investition in mich. Und damit hatte ich meine Perspektive zurück und mit ihr die gute Laune. Das Hier und Jetzt. Das Leben im Moment. Gerade habe ich eine neue Yogalehrer-Ausbildung begonnen. Im April kommt eine weitere Ausbildung dazu, die eigentlich nicht sehr viel mit Yoga zu tun hat. Und dann mache ich Ende des Jahres vielleicht noch eine Ausbildung. Wenn dann noch etwas Geld übrig ist jedenfalls. Mal sehen. 

Was mir fehlt

Abgesehen von diesen Entscheidungen habe ich mich gefragt, was mir gerade – außer meinen Eltern und Geschwistern – am meisten fehlt. Und das ist Sport. Nicht Yoga, sondern richtiger Sport. Sport, der mich zum Schwitzen bringt. Also habe ich eine Nachbarin gefragt, ob sie sich vorstellen könne, mit mir abends um 21 Uhr joggen zu gehen. Wir haben beide kleine Kinder, bei meinen wird es momentan wirklich spät bis sie schlafen. Was für ein Glück: bei ihren auch. Sie schrieb mir, diese Nachricht käme wie gerufen. Und ob ich mich vielleicht mit ihrem Mann unterhalten hätte, denn der hätte gerade noch zu ihr gesagt, sie müsse wieder mehr Sport machen. „Ich brauche einen Schweinehunddompteur“, schrieb sie mir und ich schrie: „Da bin ich!“ Jetzt joggen wir durch die Nacht. Ich habe angefangen, HIT-Training in meinen Alltag einzubauen, manchmal dauert das nur zehn Minuten und die Kinder gucken dann Peppa Wutz. Oder sie machen mit. Manchmal kriege ich eine halbe Stunde in den Tag gequetscht. Wir richten uns gerade ein Homegym ein – wie der Rest der Nation. Und dann habe ich auch noch begonnen, eine weitere Yogastunde online zu unterrichten. Und jetzt merke ich so langsam, dass ich mich wirklich sehr lebendig fühle. Corona kann mich mal.

Lauschangriff und Lesestoff vom 15.1.2021

So, hier ist dann nun auch endgültig die Weihnachtsferien-Stimmung vorbei. Meine Zweijährige sagte mir am Dienstag in aller Deutlichkeit: „ICH WILL MEINE KITA“ Tja, so kriegt jeder von uns mal den Lagerkoller. Meine bisherige Pandemie-Überlebensstrategie lautete: nicht zu viel Zeitung lesen, nicht zu viel Fernsehen wenn es um Corona geht. Mir wird da viel zu viel geredet und diskutiert, das ertrage ich nicht so gut. (Ich sage es aber auch gleich mal dazu: Ich gucke mir auch keine Action- und schon gar keine Horrorfilme an. Wenn ich Fernsehen gucke, dann muss ganz klar sein, dass in dem Film nicht besonders viel passiert. Schon gar nichts Schlimmes.) Aber die Sendung Sternstunde Philosophie auf SRF, dem Schweizer Fernsehen, habe ich mir angeschaut. Dass sie mich so fasziniert hat, mag auch an der ruhigen und besonnenen Art von Philipp Blom gelegen habe, aber vor allem fand ich das was er gesagt hat, einfach wahnsinnig wichtig, spannend und weitsichtig. Auch erschreckend und etwas … perspektivlos. Er hat beispielsweise gesagt, dass wir akzeptieren müssten, dass diese Pandemie womöglich nicht ein einzigartiges Ereignis sei, sondern sie eine Konsequenz desselben  Phänomens wie die Klimakatastrophe, nämlich aus der Tatsache entstanden sei, dass wir immer tiefer in die Natur eingreifen. Systeme verändern und so weiter.

Der Planet braucht uns nicht so sehr …

Er sagte auch: „Wir glauben eigentlich instinktiv wir stehen über der Natur. Wir sind etwas anderes. Wir sind schon etwas unangenehm berührt, wenn wir als Säugetiere angesprochen werden.“ Ich habe so etwas wie eine Corona-Pandemie niemals kommen sehen, natürlich nicht. Aber das, was Blom sagt, habe ich schon oft gedacht. Wieso denken wir eigentlich, uns Menschen stehe alles zu? Wieso vergiften wir Nahrungsmittel, um noch mehr davon produzieren zu können? Beispielsweise. Wieso behandeln wir Tiere wie Scheiße, nur weil wir denken, wir müssten sie essen, um zu überleben. Und wieso schreiben wir Völkern vor, wir wüssten, wie sie zu leben haben? „Der Mensch ist für den Planeten nicht so besonders wichtig“, sagte Blom. Lange beispielsweise nicht so wichtig wie Ameisen … Think about it! Menschen sind vor allem für Menschen wichtig.

Ob Blom Recht hat oder nicht mit seiner Vermutung, dass wir in den nächsten Jahrzehnten noch weitere Pandemien erleben werden oder nicht, wer weiß es schon? Ich bin auf jeden Fall gespannt, ob unsere Kinder in 20 Jahren darüber lachen, dass wir uns heute in unserer Freiheit eingeschränkt fühlen, weil wir manchmal dazu angehalten sind, einen Mundschutz zu tragen … Und ob sie ganz andere Probleme mit sich herumtragen müssen …

Scheitern darf sein

Wahnsinnig gut getan hat mir mal wieder die kluge Claudia Schaumann. Du kennst sie natürlich. Ihren Blog Wasfürmich lesen 50.000 Leser. Und bevor sie sich in ihre Winterpause verabschiedete, schrieb sie diesen Artikel, der vermutlich all meinen Freundinnen aus der Seele spricht. Und während ich ihn las, dachte ich natürlich: Und mir besonders! 😉

Nur Zeit zum Atmen

Gehört habe ich in dieser Woche nur einen Podcast. Es blieb einfach für keine Zeit für mehr. Dafür war der aber auch auf Englisch, ich musste also ganz genau zuhören – da konnte ich nicht nebenbei noch Kochtöpfe spülen! Es ging um ein Thema, dass nicht einfach nur so nebenbei abgehandelt werden konnte. Wie es der Zufall so will bin ich auf den Podcast von wemove.world aufmerksam geworden. Es geht da nämlich um Bewegung und Atmung, wichtige Dinge! Das Interview mit Patrick McKeowne, dem Atemexperten unserer Zeit, ist zwar schon fast ein Jahr alt, hat mich aber sehr gefesselt. Der Titel dieser Podcastepisode lautete: „Is the way you breathe holding you back?“ Jetzt will ich unbedingt McKeownes Bücher lesen!

Veganes Ei – der Crashkurs

Vielleicht hast du auch schon vom Veganuary gehört. Eine britische Organisation hat ihn 2014 zum ersten Mal ins Leben gerufen. Da das neue Jahr ja oft und gerne zum Anlass genommen wird, Vorsätze anzugehen und derjenige, weniger Fleisch zu essen, mittlerweile in jedes Hirn vorgedrungen sein sollte, ist das doch eine gute Sache. Viele Prominente, Blogger, und Influenzier machen mit und sogar Lebensmittelhersteller nehmen das zum Anlass ihre veganen Produkte zu bewerben – wenn’s das Ziel, Menschen dazu zu animieren, weniger Fleisch zu essen, unterstützt – super! Deswegen gibt es heute hier den aktuellen Blogbeitrag von Natalie von yayfortoday. Ich liebe veganes Rührei. Wahrscheinlich weil ich finde, dass es so gar nicht nach Rührei schmeckt.