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Lauschangriff und Lesestoff vom 26. März 2021

Als es am Montagmorgen still in der Wohnung geworden war, dachte ich an den Frühling und daran, dass ein nächster Lockdown nur leichter werden könne … Weil ich ihn einfach zum größten Teil im Garten und draussen verbringen würde. Ich höre jedenfalls schon die Vögel singen. Das rettete mich über den Tag. Und ich fragte mich, ob ich so wie jetzt, während dieser Pandemie, in Krisenzeiten immer handeln würde? Ob der Mensch immer versucht, sein Leben möglichst normal weiterzuführen? Wie ist das, wenn man in einem Kriegsgebiet lebt, fragte ich mich. Bringt man auch dann die Kinder jeden Morgen zur Kita und in die Schule und die Hunde raus? Freut man sich über die Entwicklungsschritte des Babys, fährt man zur Arbeit, macht man einfach weiter? Wahrscheinlich schon. Ich weiß es nicht. Das besonders Verrückte an dieser Pandemie ist ja, dass wir nicht wissen, was danach ist. Bleibt das Leben „anders“? Ich finde gar nicht, dass es darum geht über richtig und falsch zu diskutieren, über zu wenig Impfstoff oder gar keine Impfung, über unsinnige, vernünftige oder nicht faire Beschlüsse der Regierung. Ich glaube, es geht darum, zu überlegen, was wir alle anders machen können, damit es überhaupt nicht mehr so weit kommt. „Man kann nicht alles haben“, ist ein blöder Spruch aber ich finde ihn je mehr ich darüber nachdenke, ziemlich gut. Irgendwann haben Menschen angefangen, zu glauben, sie könnten eben doch alles haben. Aber das stimmt nicht. Hier liegt das Problem. Irgendwas und somit auch wer bleibt immer auf der Strecke. Und so gilt es, für sich selbst festzulegen, was wirklich wichtig ist …

Auf der Internetseite https://www.zukunftsinstitut.de beschreiben Forscher vier mögliche verschiedene Szenarien, wie ein Leben nach der Pandemie aussehen könnte. Es ist interessant zu lesen und sich dann vielleicht ein Wunschszenario auszusuchen oder auch selbst auszumalen …

Pandemüde oder schlapp?

Das Süddeutsche Magazin hat ein Thema aufgegriffen, auf das ich vor zwei Wochen bereits hier in meiner Lauschangriff-und Lesestoff-Serie hingewiesen hatte. Da ging es um den Podcast mit Dr. Anne Fleck. Nun erzählt sie auch im Süddeutsche Magazin, ab wann wir bei Müdigkeit die Notbremse ziehen müssen. Sie sagt beispielsweise: „Wer sich pausenlos durch den Tag snackt, kommt nie in den wichtigen Prozess der Autophagie, in der der Körper Zellschrott recycelt. Wer dauernd isst, fordert Leber und Magen-Darm-Trakt zur ständigen Arbeit heraus. Der Körper kriegt keine Ruhe, es fehlt die Zeit der Regeneration.“ Das gilt übrigens auch für Kinder …

Unter Männern …

Dieser Podcast beinhaltet ein interessantes Gespräch unter Männern: Veit Lindau und Bestseller-Autor und Coach Lars Amend sprechen eineinhalb Stunden lang sehr offen und ehrlich über die Liebe, über Männer und darüber, wie die Liebe bleibt (vor allem was Veit Lindau dazu zu sagen hat, ist schön: Man muss nicht immer einer Meinung sein, aber Liebe ist, wenn man das ehrliche Interesse daran nicht verliert, zu erfahren, warum die Meinung des anderen so ist, wie sie ist …) Lars Atmend stellt darüberhinaus die interessante Frage (ungefähr ab Minute 50), wie Männer in der heutigen Zeit eigentlich ihre männliche Energie beibehalten können, „ohne dass es gegen die Frau geht“. Ein aufschlussreiches Gespräch – bestimmt nicht nur für Männer. 

Auch dieses Gespräch ist eins unter Männern. Es geht um Rassismus. Die ehemaligen Nationalspieler Erwin Kostedde und Gerald Asamoah im Interview mit dem Zeit Magazin. Wichtig und berührend.

Exklusiv-Zeit

Jetzt kommt ein Bericht über zwei Mädels. Was Katja Kröger in ihrem aktuellen Artikel auf wasfürmich schreibt, kann ich gut nachvollziehen und diese Exklusiv-Zeit mit Mama ist für die Kinder wahnsinnig wichtig. Für meine Fünfjährige gibt es Exklusiv-Zeit in Nicht-Lockdown-Zeiten jeden Montag Mittag ab viertel nach eins. Da habe ich keine Termine, das Date mit ihr ist fest im Kalender eingetragen. Es tut ihr so gut. Und mir auch. Kürzlich war das Wetter mal besonders schlecht und wir haben einfach zusammen einen Film geschaut. Ich schaue kaum fern. Natürlich hatte ich ein schlechtes Gewissen, dachte, das sei pädagogisch bestimmt jetzt totaler Mist – es war wunderbar. 

Wichtig aber nicht systemrelevant

Das hier ist nicht neu, sondern aus dem Februar, aber ich wollte es als kleine Erinnerung noch einmal hier erwähnen. Mir ist schon öfter aufgefallen, dass manche Leute sich von dem Begriff „systemrelevant“ triggern lassen. Dabei heißt „nicht systemrelevant“ überhaupt nicht, dass der Job nicht wichtig oder gut ist. Kristin Rübesamen erklärt das sehr schön.

Ist Yoga systemrelevant? Nein, ist es nicht. Wir Yogalehrer können niemanden retten, bei dem die Lunge versagt.

Kristin Rübesamen, YogaEasy

Darum geht es bei diesem Begriff. Um nichts anderes. Und damit weiterhin Menschen gerettet werden können – übrigens nicht nur die, bei denen die Lunge versagt, sondern alle, die in ein Krankenhaus müssen, dort liegen oder Gefahr laufen, dort zu landen, sind auch beispielsweise Erzieher/innen systemrelavent, denn die Kinder der Menschen, die in der Gesundheitsbranche arbeiten, müssen schliesslich betreut werden. Dann brauchen wir auch noch was zu essen, sonst läuft gar nichts. Punkt. Das ist es eigentlich. Ziemlich simpel. Das heißt aber nicht, dass deine Arbeit oder du nicht wichtig (b)ist. 

Quinoa-Eier?!?

Und jetzt kommt das, worauf ich mich schon freue, wenn die Osterfeiertage, neudeutsch: Ruhetage, äh oder jetzt doch nicht, eintreten. Danke Lynn, das Rezept kommt wie gerufen und ist endlich mal was anderes als all die Rezepte über vegane Osterideen, die es sonst so gibt. Ich habe gepoppten Buchweizen zuhause, klappt damit bestimmt auch. 

https://de.heavenlynnhealthy.com/knusprige-ostereier-mit-quinoa/

In den nächsten Tagen werde ich viel aufschreiben, Yoga üben, Gewichte stemmen (weil mir das gerade so gut tut) und Over Night Oats vorbeireiten. Und das Rezept dazu verlinke ich dann nächste Woche.

Lauschangriff und Lesestoff vom 5. März 2021

Meine Kinder sind seit etwa einer Woche wieder in der Kita. Was man alles schaffen kann, wenn man alleine in einem Homeoffice sitzt, ist schon Weltklasse. Weltklasse auch: die Menge an Tätigkeiten, die ich mir vorgenommen und mal wieder nicht geschafft habe. Ha! Ich habe tatsächlich auch was für meine innere Schönheit gemacht, wie ich es nenne. Das war angenehm. Dazu gehörte mit einer besonderen Frau einen Kaffee zu trinken, Yoga zu üben und joggen zu gehen. Ich mache was gegen das Schlafdefizit, weil mein Schreibtisch abends endlich wieder sich selbst überlassen bleibt. Ich habe mir in den vergangenen sieben Tagen schon mehrfach die Freiheit genommen, direkt nachdem ich die Kinder ins Bett gebracht habe, auch ins Bett zu gehen. War das schön!

Und ich habe, während ich mir mein Mittagessen zubereitete, Podcasts gehört. Unter anderem den von Dr. Anne Fleck – Gesundheit und Ernährung mit Brigitte Leben. Die aktuelle Folge zum Thema „Einfach mehr Energie“ habe ich gerne gehört – obwohl ich natürlich sehr genau weiß, warum ich müde bin. Ich habe zwei kleine Kinder in meinem Bett liegen. Und doch: müde sein nervt. Viele Menschen wissen nicht, warum sie sich dauermüde fühlen und wir können etwas dagegen tun. Mal wieder tauchen hier zwei gute alte Bekannte auf: Ernährung und Atmung. Es ist schön, dass beide Elemente immer ernster genommen werden in der Medizin. Dr. Anne Fleck gibt nicht nur Tipps gegen Müdigkeit, sie spricht hier übrigens auch darüber, was sich am Gesundheitssystem ändern müsste, damit wir alle wieder „gesünder“ werden können. 20 Minuten, die sich lohnen!

Weniger Babys, …

Madhavi Guemos ist wieder da. Nach einer längeren Blog- und Podcast-Pause liest sich der neueste Blogbeitrag wie Schokolade essen. Ich schreibe gar nicht mehr darüber. Einfach lesen!

Über diesen Artikel in der New York Times bin ich gestolpert und ich habe mich – ohne wirklich irgendeine Ahnung von Volkswirtschaft zu haben – gefragt, ob das nun wirklich ein Grund zum Jammern ist oder nicht vielleicht sogar: richtig gut. Haben wir nicht eine Überpopulation? Würde es nicht Sinn machen, wenn wir künftig weniger Wert auf Wirtschaftlichkeit legen würden und stattdessen auf Gesundheit, Klima und Menschlichkeit? Ich habe keine Ahnung von so etwas, deswegen: klärt mich ruhig auf. Auf jeden Fall ein interessanter Artikel. 

… mehr Hunde

Weniger Babys aber mehr Hunde – das ist die Devise in der Corona-Pandemie. In meiner Nachbarschaft ist mir das auch schon aufgefallen: Ein Hund macht ja irgendwie Sinn – wenn nicht jetzt, wann dann? Viel zu Hause, keine Chance auf Reisen, Langeweile, frische Luft. Eine Freundin von mir betreibt eine Hundeschule in Köln, sie schrieb mir schon im vergangenen Jahr, dass sie sich vor Anfragen kaum retten könne. Wenigstens das. Dieser Artikel beschreibt aber auch die Problematik. Und die Frage bleibt: was, wenn das Pandemie-freie Leben an Fahrt aufnimmt, wenn wir wieder Reisen planen können und Homeoffice  – wie früher – nur in Ausnahmesituationen genehmigt wird? Wo landen die Tiere, die jetzt ein Stück Langeweile nehmen sollen? I’m sorry. Ich bin ein Yogi. Deswegen denk’ ich auch manchmal an die Tiere.

Hören, Lesen, Fühlen, Schlafen

Wenn man mal darüber hinwegsieht, dass man das Gefühl hat, Biyon Kattilathu habe irgendein geiles Kraut zu sich genommen, bevor er diesen Podcast aufgenommen hat, dann ist die aktuelle Folge von Schokolade für die Seele wirklich süß. Der wichtigste Mensch ist der, der dir gerade gegenübersteht. Schön. Danke für die Erinnerung, Biyon, du Gute-Laune-Rakete. 

Und weißte was? Es ist Donnerstagabend, 21:41 Uhr.Viel zu spät! Ich gehe ins Bett. Und zwar sofort.

Lauschangriff und Lesestoff vom 5. Februar 2021

Am Sonntag ist etwas Eigenartiges passiert. Ich war im Yogastudio, um eine Stunde Zoom-Yoga zu drehen. Zum ersten Mal seit Lockdown-Yoga fühlte sich die Stunde so an, als seien meine Schüler physisch anwesend. Im Raum, meine ich – online waren sie ja zugeschaltet. Ich weiß nicht, woran das lag, vermutlich daran, dass ich mich so langsam daran gewöhne, während ich Asanas vormache, ins Mikro zu hecheln und gleichzeitig zu erläutern, wie dabei geatmet werden soll. Vielleicht weil es mir mittlerweile egal ist, wie viele Versprecher mir über die Lippen gehen, obwohl ich weiß, dass die Stunde auch aufgezeichnet wird. Voller Energie kam ich nach Hause. Das Gefühl trug mich durch den Sonntagabend. Ich war bereit für eine neue Lockdown-Woche.

So lonely

Montagmorgen kamen die dicken grauen Wolken. Ich fühlte mich schwer. Leer. Müde. Wie kann man sich eigentlich schwer und gleichzeitig leer fühlen? Ich wollte das natürlich nicht. Aber ich merkte, dass ich das Gefühl nicht abschütteln konnte. Zum Glück hatte ich vor kurzem irgendwo – ich weiß nicht mehr wo, vielleicht auf ohhhmhhh (?) gelesen, dass es auch völlig okay sei, wenn man mal alles scheiße finden würde. Ich nahm das Gefühl an, akzeptierte es und gab ihm Raum. Und dann konnte ich es benennen: Ich fühle mich einsam. Jetzt – knapp ein ganzes Jahr nach Beginn der Covid-19-Pandemie, im zweiten Lockdown, habe ich dieses Gefühl zum ersten Mal so deutlich gespürt. Ich dachte an das „Gefühle“-Buch meiner Kinder, in dem Traurigkeit mit grauen Wolken über den Köpfen dargestellt wird. Graue Wolken über meinem Kopf. Dabei fing es hier in Kiel zum ersten Mal in diesem Winter richtig an zu schneien. Eine Woche früher wäre ich alleine aufgrund dieser Tatsache durch den Schnee getanzt. Tja, letzte Woche. Letzte Woche hatte ich ja auch noch geglaubt, ich müsse nicht auf bessere Zeiten warten. Da war ich so überzeugt davon, dieser Pandemie den Stinkefinger zeigen zu können, ich steckte voller Energie und Ideen …

Alle gemeinsam einsam

Ich bin natürlich nicht einsam. Den ganzen Tag springen hier zwei Kinder um mich herum, wir sind eine vierköpfige Familie. Manchmal treffe ich eine andere Mutter auf dem Spielplatz. Ich telefoniere mit meinen Freundinnen und meiner Familie. Ich arbeite, schreibe Mails, beantworte Fragen, manchmal sehe ich die Nachbarin kurz: „Hallo, wie geht’s bei euch?“ Freitagabends sitze ich vorm Laptop und nehme an einer Ausbildung für Yogalehrer teil. Da ist reger Austausch. Wenn es gar nicht anders geht und ich wichtige Aufträge zu erledigen habe, kommt die Babysitterin. Das habe ich erst vor kurzem eingeführt. Sie ist meine Rettung. Als ich diesen Montag kurz vor dem Laptop saß und durch SZ-Magazin-Schlagzeilen scrollte, wurde ich auf dieses Interview mit Psychologin Stefanie Stahl aufmerksam, in dem es eigentlich um Eifersucht unter Paaren geht. „Die Natur richtet kein sinnloses Gefühl ein, unsere Emotionen sind dafür da, dass wir in die richtige Richtung laufen“, sagte Stahl da. Da ging es mir schon ein bisschen besser. Später entdeckte ich den Instagram-Post von @kleinliebchen: „Bis auf ‚Ich bin müde‘ bin ich eigentlich niemand der gerne jammert. Ich sag schon auch ab und zu mal wie anstrengend ich gerade alles finde, aber dann ist es auch wieder gut. Heute aber muss es raus: Ich fühle mich trotz dass ich 3 Kinder von früh bis spät um mich herum habe einsam. Ich fühle mich isoliert und eingesperrt. Ich beneide meinen Mann wenn er morgens rausgeht und unter Menschen ist“, postet sie da. Ich fragte mich kurz, ob diese Influencer eigentlich in die Köpfe anderer Menschen gucken können … Manchmal tut es ja schon gut, wenn man spürt, dass man mit dem Gefühl, einsam zu sein, nicht einsam ist.

Rest and wait …

Am selben Tag hatte Sheila Ilzhöfer auf Fuck Lucky Go Happy diesen Text veröffentlicht: „Wir müssen aufhören, Probleme kleinzureden“, schrieb sie da. Wir dürfen uns scheiße fühlen, auch wenn wir wahnsinnig privilegiert sind, wenn es uns wahnsinnig gut geht, weil wir genug zu essen, eine warme, schöne Wohnung und gesunde Kinder haben. Ich fühlte mich scheiße. Ich spürte die Einsamkeit. Einsamkeit kann krank machen. Ich erinnere mich noch an meine erste Yogalehrerausbildung. Dort sagte die Ausbilderin Alanna Kaivalya einmal zu uns: „Wir fürchten uns mehr vor der Einsamkeit als vor dem Tod.“ Das glaube ich sofort. Ich will trotzdem Covid-19 nicht haben. Und vor allem niemand anderen damit anstecken. Dilemma. Tanya Markul, auch eine Yogalehrerin und Poetin, mit der ich früher in Kopenhagen Yoga üben durfte, schrieb am Dienstag auf Facebook: „Sometimes all we can do is rest and wait while we’re held between the ecstasy and ache. Don’t give it a name but perhaps a poem, a dance or clean living space. And put trust in its work for it’s the complex magic of being you. Sometimes that’s all we can do.“

Das ruhige Leben ist die Rettung

Was mir geholfen hat, meine gute Laune wieder zurückzugewinnen, waren gute Gespräche mit meiner Familie und die verschiedenen Podcasts eines einzigen Yogalehrers: Michael James Wong ist ein großartiger Lehrer und Sprecher, der mich auf meinem Yogaweg schon lange aus der Ferne begleitet. Für mein erstes Yogabuch durfte ich ihn 2015 interviewen. Er hat das Projekt „Just breathe“ ins Leben gerufen, sitzt bei Massenmeditationen zusammen mit Tausenden an Orten wie The British Museum, um den Wert gemeinsamer Stille zu erfahren. Als Gründer der Sunday School of Yoga begleitet er Yogalehrer in ihrer Entwicklung. Er schafft es auf sehr angenehme Art und Weise aufzuzeigen, wie angenehm Meditation und Nichtstun sein kann. Seine ruhige Stimme und die Interviews seiner letzten beiden Podcastfolgen aus „The quiet life“ haben mich diese Woche aufgerichtet. Zunächst einmal der Podcast mit der Ernährungsberaterin Rhiannon Lambert. Sie beschreibt sehr gut, wie verrückt es für sie war, zu Beginn der Pandemie ein Kind zur Welt zu bringen und die Freude darüber mit fast niemandem teilen zu dürfen. Sie erzählt, wie und wo sie sich am sichersten fühlt und wie sie es schafft, geerdet zu bleiben. Außerdem spricht sie auch über die interessante Tatsache, dass das, was wir essen, sehr wohl Einfluss auf unsere Emotionen haben kann. 

Sport und Schokolade

In der aktuellsten Folge seines Podcasts spricht er mit dem Notarzt, Allgemeinmediziner und Autor Rupy Aujla. Der Bestsellerautor, der sich dafür einsetzt, gesunde Ernährung bei gesundheitlichen Beschwerden ernster zu nehmen, spricht in diesem Interview mit Michael James Wong darüber, was Dankbarkeit für ihn bedeutet und warum wir die kleinen Dinge feiern sollen. Und da war er wieder: Der Moment, in dem ich den Wert meines Kaffees am Morgen wirklich schätzen konnte. Übrigens kann ich dir nur empfehlen, die Episoden von Wongs Kurz-Podcast Good Intentions zu hören. Die tun sooooo gut. Diese Woche beispielsweise die Episode: Eat a piece of chocolate.

Und dann war da der Sport. Laufen zu gehen, all den Ballast dabei abschütteln zu können, mich danach nicht nur geistig (wie jeden Abend) sondern körperlich müde zu fühlen – das hat mir gut getan.

Und das hier könnte eventuell mein Frühstück am Wochenende zu einem Gute-Laune-Fest machen. Was meinst Du?

Lauschangriff und Lesestoff vom 29.1.2021

Der erste Monat des neuen Jahres ist nun also schon so gut wie um. Für mich war diese letzte Januar-Woche etwas wild, ich hatte viele Aufträge – worüber ich wahnsinnig dankbar bin –, einen neuen Online-Yogakurs in einem Fitnessstudio, jede Menge private Herausforderungen in der Familie (Lockdown lässt grüßen, wer hat sie gerade nicht?) und auch noch eine neue Yogalehrer-Ausbildung begonnen. Darum habe ich meine so heiß geliebte Themen-Recherche einfach mal hinten anstellen müssen. Ich kam kaum dazu zu lesen, Podcasts waren weit weg von dem, was möglich war. Dabei gäbe es gerade ja wahnsinnig viele wichtige Themen zu diskutieren. Vielleicht fehlte mir diese Woche einfach mal die Kraft. Außerdem habe ich zu Beginn der Woche gleich einen Text gelesen, bei dem ich dachte: „Ach komm, das hier kann gleich für die ganze Woche an Leseinspiration reichen.“ 

Self-Care nervt

Ich habe in den vergangenen Monaten schon einige Texte von Teresa Bücker gelesen; sie schreibt unter anderem für das Süddeutsche Magazin, das ich ja schon einige Male hier auch erwähnt habe. Mir ist bewusst, dass es Texte sind, die bezahlt werden müssen. Heute aber kommt eine Empfehlung für Teresa Bückers Texte, die kostenfrei sind. Dieser eine Text  – übrigens eine Leseempfehlung auf die ich über das Instagram-Profil von Rebecca Randak, der Gründerin von Fuck Lucky Go Happy, aufmerksam wurde – war ein wundervoller Lichtblick meiner Woche. Ich weiß, es gibt gerade jede Menge spannende und wichtige Themen in der Welt, aber das hier war wirklich gut für mein Herz. Dabei erschien er schon am Samstag. Er ist so klug und so wundervoll und ich brauchte Zeit, mir all die Worte noch mal durch den Kopf gehen zu lassen. Vieles sprach mir so aus der Seele, weil mir das Thema Self-care, das gerade in der Yogaszene ja immer wieder und wieder propagiert wird, manchmal auf den Keks geht. Auch schon vor Corona. Weil ich während meiner ersten Schwangerschaft nämlich noch bemerkte, wie viele Menschen in der Bahn für mich aufstanden und in der zweiten, nur drei Jahre später, sich niemand mehr von seinem Allerwertesten erhob für eine Schwangere. Was nicht so schlimm war, jedenfalls in meinem Fall nicht. Es ist mir einfach aufgefallen. Vermutlich hatten die in diesen drei Jahren alle zu viel über Self-care nachgedacht. Ich habe schon tausend Mal gesehen, wie Menschen, die Hilfe viel dringender nötig gehabt hätten, als eine relativ fitte Schwangere, nicht geholfen wurde. Community Care – das brauchen wir viel dringender als Selfcare, schreibt Teresa Bücker und das ist gerade jetzt so wahnsinnig wichtig und richtig. Bücker schreibt: „Wenn man sich darauf besinnt, was Kinder gerade brauchen, wird plötzlich klar, was für ein hohles Konzept Self-care mittlerweile geworden ist. Denn Kinder brauchen kein Self-Care, Kinder brauchen andere, die sich um sie kümmern (…)“ Ich habe mich im ersten Lockdown sehr gewundert, als plötzlich vor allem die Wohlstands-Eltern aufschrieen, weil die Kitas zu waren. Ich erinnere mich an eine Diskussion, die ich mit einem Fernseh-Journalisten auf Facebook führte, der am ersten Tag vor dem Lockdown schrieb: „Gerade für Eltern von kleinen Kindern wird das richtig richtig ätzend.“ Ich bin innerlich ausgerastet, weil ich zu diesem Zeitpunkt vieles ätzend an Corona finden konnte aber nicht unbedingt, dass ich jetzt besonders viel Zeit mit meinen kleinen Kindern verbringen würde. Auch wenn ich darüber nicht jede Minute jubeln kann. „Richtig, richtig ätzend“ – das konnte nur jemand schreiben, der wahnsinnig viel Self-Care für sich in Anspruch nehmen wollte. Aber egal. Wenn auch du die tollen Newsletter von Teresa Bücker abonnieren möchtest, dann kannst du das unter diesem Link.

Gut im Yoga?!

Ganz witzig und auch nicht unwichtig fand ich übrigens den Text von Katharina Goßmann auf yogaeasygermany mit dem Titel: „Ich gestehe, ich bin voll schlecht im Yoga …“

Sie schreibt: „Seit 15 Jahren mache ich Yoga, beeindrucke aber weder mit schwierigen Asanas noch einem ausgeglichenen Gemüt. Funktioniert Yoga nicht?“ Ich musste sehr schmunzeln und finde diesen Text richtig sympathisch. Yoga funktioniert natürlich. Auch bei der Redakteurin von Deutschlands größtem Online-Yogastudio. Warum, erklärt sie natürlich in diesem Text. Ich erzähle meinen Schülern ständig, dass sie nicht nicht gut im Yoga sein können. Aber natürlich glauben mir das auch nicht alle. Deswegen empfehle ich an dieser Stelle auch noch mal diesen Text. 

Schreiben als Therapie

Gestern Abend habe ich noch schnell den neuesten Podcast von Katharina Döricht aka Tasty Katy gehört. Dabei geht es um das Thema Journaling oder wie Katharina Döricht selbst so schön sagt: „Tagebuch schreiben“. Ich habe meinen Blog im Juni 2020 wieder ins Leben gerufen und ich bin ziemlich überzeugt davon, dass Schreiben auch eine Art Psychotherapie ist – ein Mittel mit sich in Kontakt zu kommen, sagt Katharina Döricht. Meine eigene Erfahrung ist, dass es wirklich viel kraftvoller ist, Dinge auf Papier zu bringen als sie einfach nur im Kopf mit sich herumzutragen. Katharina Döricht berichtet auch, was die Wissenschaft zum Thema Journaling sagt und warum wir dabei wundervoll reflektieren, unsere Gedanken ordnen und uns mit uns selbst beschäftigen. Ich habe mich ein bisschen in diese Stimme verliebt und freue mich schon darauf, dass ich in den nächsten Wochen mit dem Hören ihrer vergangenen Podcastfolgen aufholen kann. Da finden sich nämlich jede Menge spannender Themen, die mich wirklich interessieren. 

Und das war es für heute. Punkt. Mehr gibt es nächste Woche. Hoffe ich jedenfalls.

Lauschangriff und Lesestoff vom 22.1.2021

Schon im Februar 2019 titelte das i-D Magazin: „Die Wellness-Industrie hat ein Problem mit Diversität“. „Wellness und Weißsein sind in der westlichen Gesellschaft zum Synonym geworden“, heißt es da. Der Artikel hatte mich hart aus meiner rosaroten Yogablase gerissen. Dabei war es mir in Kalifornien, wo ich meine Yogalehrer-Ausbildungen absolviert hatte, natürlich auch schon aufgefallen: Immer mal wieder begegnete ich auch Yogalehrern und -schülern mit dunkler Hautfarbe. Aber selten. Einer meiner Lehrer war Arturo Peal, er ist dunkelhäutig und ich habe mir natürlich nie Gedanken darüber gemacht. Dass heißt aber auch, dass ich ihn nie darauf angesprochen habe, dass es in der Yogaszene, die mir bekannt ist, doch recht wenige People of Color gibt und wie er sich eigentlich damit fühle. Eigentlich hätte ich das tun müssen. Dass ich es nicht getan habe, sondern dieses Thema verschwiegen habe, zeigt eigentlich nur, wie wenig Weiße über Rassismus wissen, auch wenn sie von sich selbst behaupten, es natürlich nicht zu sein. Stefanie Luxat hat das sehr schön in einem Artikel zum Thema Rassismus auf ihrem Blogmagazin Ohhhmhhh ausgedrückt: „Du stellst dich deiner Scham, doch nicht so viel zum Thema Rassismus zu wissen, wie du immer dachtest.“ Das ist es wohl. Wie so oft hatte sie ein Gefühl mit den richtigen Worten beschrieben. In dem Artikel aus dem i-D-Magazin schrieb Stacie Graham, die Gründerin von OYA: Body-Mind-Spirit Retreats: „Schwarze Frauen und Women of Color nehmen sich selbst nicht als die Zielgruppe von Wellness wahr.“ Dieser Satz hatte mich tief berührt. Und wahrscheinlich auch beschämt. Und die Frage, was ich als weiße privilegierte Yogalehrerin tun kann, um das zu ändern, ist immer noch unbeantwortet. In dieser Woche hat Yeama Bangali auf rosamag über das Thema geschrieben. Dass Wellness für jeden eine eigene Definition hat, ist ebenso wichtig zu erkennen. Bangali schreibt: „Es ist okay, wenn du nicht um 6:30 Uhr für eine Yoga-Einheit aufstehen, den gesunden Grünkohl-Smoothie schlürfen willst oder dich der Gedanke an Meditation eher stresst. Was dir gut tut, ist das Richtige für dich.“

Lockdown-Tipps? Her damit!

Der Podcast „Die friedvolle Geburt“ widmet sich in seiner neuesten Ausgabe dem Thema „Herausforderungen im Lockdown für Familien“. Kristin Graf interviewt dazu die Lerntherapeutin Jovita Bose. Tja, was soll ich dazu sagen, ein paar Tipps können wir sicher alle gut gebrauchen. Sehr spannend finde ich auch die Arbeit des Deutsch-Dänischen Instituts für Familientherapie. Ich habe den Podcast „Die friedvolle Geburt“ hier schon mal vorgestellt und erwähne ihn gerne wieder, weil ich vermute, dass Menschen, die nicht gerade kurz vor einer Geburt stehen, nicht immer daran denken, reinzuhören. 

Yoga und Aktivismus

In dieser Woche habe ich noch einen besonderen Podcast-Tipp. Die Yogalehrerin und Redaktionsleiterin von Fuckluckygohappy Ulrike Schäfer spricht im aktuellen Podcast von studio36 über ein wahnsinnig spannend und brennend heißes Thema: Was hat Yoga mit Aktivismus zu tun? Und wie verhilft uns Spiritualität dabei, positiv gestimmt ins neue Jahr zu gehen? Ulrike Schäfer erklärt, warum sie sich als Yogini natürlich Sorgen um die Klimakrise macht und warum es so wichtig ist, dass Aktivisten sich gut um sich selbst kümmern. Außerdem erzählt sie, was ihr während der Corona-Krise bis jetzt dabei geholfen hat, locker zu bleiben. Das war nämlich nicht immer unbedingt Yoga, sondern TRX-Training, High Intensive Training und Tanzen. Die Routinen aufzubrechen, helfe, um festzustellen, was man gerade eigentlich braucht.

Nicht mein Gemüse!

Gemüseabteilung made in America

Dieses Foto hier habe ich aufgenommen, als ich im Januar 2014 in die USA gezogen bin und dort dann das erste Mal in einen Supermarkt marschierte. Es hatte mich belustigt und schockiert gleichermaßen; ich schickte es meinen Freunden nach Deutschland als ersten Gruß und musste dabei schmunzeln. Wie grauenvoll es ist, wußte ich natürlich damals schon. Es war übrigens für mich der Beginn eines Lebens, in dem ich ausschließlich Obst und Gemüse in Bioqualität kaufen wollte – eine Konsequenz, die tatsächlich aus meiner Zeit in den USA entstanden ist und von einigen meiner Bekannten vermutlich als ein bisschen radikal eingestuft wird. Dieser aktuelle Artikel auf Schrot und Korn erklärt deutlich, warum ich diese Entscheidung getroffen habe und auch in Deutschland nicht davon abweichen möchte. Ich bin sehr froh und schätze es, dass ich – seit wir in Kiel leben – direkt bei einem wahnsinnig guten Biobauern einkaufen kann. Dort durfte ich das Gemüse sogar schon selbst ausbuddeln. Mir ist es ziemlich egal wie krumm und schief eine Karotte aussieht. Diese Erkenntnis sollte wirklich ziemlich schnell in jeden einzelnen Kopf kommen – vor allem in diejenigen Köpfe, die sich um  die Bestimmungen des Lebensmitteleinzelhandels kümmern.

Beim Lob übertreiben …

Nun aber schnell noch ein Thema, bei dem wir uns ein bisschen entspannen können: Im Interview des Süddeutsche Magazins mit dem Geschmacksforscher Maik Behrens geht es darum, wie wir gesunde Lebensmittel in unsere Kinder reinkriegen. Er sagt, wir sollten dabei bloss nicht die Geduld verlieren, niemals Zwang mit einem Lebensmittel verbinden aber durchaus hartnäckig dabei bleiben, wenn es darum geht, etwas zum Probieren anzubieten. Er sagt dabei so schön: „Es ist übrigens auch erlaubt, ein bisschen zu übertreiben mit dem Lob des Brokkolis, um so die Neugier der Kinder für Lebensmittel zu wecken, die zu einer gesunden Ernährung beitragen können.“ Darin bin ich tatsächlich ziemlich gut …

Ich bin ein Fan von selbstgemachte Granola und Frühstück mit Abwechslung. Hier also noch schnell ein Frühstückstipp, da kommst du aus dem Oh und Ah sagen gar nicht mehr raus. Übertreiben ist also nicht notwendig. Hab ein schönes Wochenende.