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Last-Minute Weihnachtskekse – einfach, schnell und wahnsinnig gut

Nun also Lockdown Runde 2. Alle zusammen. Kurz vor Weihnachten kommt die Welt noch mal zum Stillstand. Ich glaube, ganz wichtig ist mal: Perfektionismus können wir gerade ruhig hinten anstellen. Und wenn du trotzdem keine Lust hast, die Weihnachtsplätzchen selbst zu kaufen 😉 dann habe ich hier ein super geniales Rezept für dich. Das sind nämlich – auch schon vor Corona-Zeiten – meine absoluten Lieblings-Weihnachtsplätzchen. Die Kokos-Sesam-Plätzchen sehen unspektakulär aus aber sie sind ziemlich fix gemacht. Und das Beste ist: Sie schmecken wahnsinnig gut, sind glutenfrei und ziemlich gesund – ja nachdem, was du als Süßungsmittel verwendest – sind sie sogar vegan. Es ist also ein ziemlich unglaubliches Weihnachtsplätzchenrezept. 

Kokos-Sesam-Plätzchen sind meine absoluten Lieblingskekse.

Für ca. 20 Kekse braucht man:
6EL Kokosraspeln
2EL Agavendicksaft oder Honig
2EL Tahin oder Cashewmus
2EL Sesamkörner
eine Prise Salz

Magst du die Plätzchen gerne ein kleines bisschen salziger, nimm Tahin. Die süßere Variante ist die mit Cashewmus. Probiere einfach beides aus, denn beide Sorten schmecken super. Ich verwende übrigens Honig, ich bin kein großer Fan von Agavendicksaft und kenne den Imker, von dem mein Bio-Honig kommt. Alle Zutaten werden miteinander vermischt und geknetet, bis eine gleichmäßige klebrige Masse entsteht. Mit Hilfe von zwei Teelöffeln lassen sich kleine Häufchen formen. Leg sie auf das Backpapier. Im vorgeheizten Ofen werden die kleinen Kokos-Sesam-Häufchen bei 140 °C etwa 10-15 Minuten goldbraun gebacken. Laß sie am besten nicht aus den Augen, sie dürfen nicht dunkel werden. Anschließend die Kekse abkühlen lassen. Sie werden dann automatisch fest.

Bei uns ist es eine alte Weihnachtstradition, Mandelhörnchen selbst zu machen. Dieses Jahr habe ich die von heavenlynn healthy ausprobiert. Rezept ist aus ihrem Ebook.

Sesam gehört übrigens zu den selenreichsten Lebensmitteln überhaupt. Ein Esslöffel Sesam enthält mehr Calcium als ein halbes Glas Milch und auch jede Menge Eisen. Damit wir stressfrei durch diesen Lockdown kommen, eigenen sich diese Plätzchen also hervorragend. Kein Schnickschnack aber köstliches Soulfood. Kaum zu glauben, oder?

Lauschangriff und Lesestoff vom 11.12.2020

Diesmal brauche ich deine Hilfe. Denn diese Woche lief überhaupt nicht so, wie ich mir das vorgestellt hatte. Ich habe kaum gelesen, kaum mitbekommen, welche Podcasts veröffentlicht wurden. Nachrichten? Was ist das? Daher freue ich mich, wenn du mir diesmal sagst, was ich verpasst habe. Von Sonntag an war ich damit beschäftigt, die Temperatur meiner hochfiebernden Fünfjährigen zu senken und habe – ehrlich gesagt – auch sonst nicht viel hinbekommen. Das hohe Fieber dauerte vier Tage und lies sich kaum regulieren. Der kleine kluge Körper machte, was er für nötig hielt – das ist ja eigentlich eine gute Sache, kann aber ein bisschen beängstigend sein. Vor allem dann, wenn alle fiebersenkenden Maßnahmen nicht funktionieren … Nun springen hier wieder zwei gesunde Kinder durch die Wohnung. Meine Güte, bin ich dankbar.

Kindergarten-Aktivismus

Vor ein paar Wochen habe ich der Kitaleitung meiner Tochter eine Mail geschrieben, in der ich fragte, ob in diesem Jahr irgendjemand auch mal gesagt hätte, was die Erzieher der Einrichtung alles gut machten. Oder ob immer nur gemeckert würde? Ich habe geschrieben, dass ich das auch gerne mal bei nächster Gelegenheit unter den anderen Eltern ansprechen möchte. Denn ich bin ein bisschen müde von dem „Kindergarten-Aktivismus“, der mir in diesem Jahr häufiger begegnete, obwohl doch allen klar sein muss, wie schwer das Jahr auch für Erzieher war. Die Einrichtung, in die meine Tochter geht, ist eine kleine Einrichtung, die sich sehr viel Mühe gibt. Meine Tochter geht gerne hin und vielleicht habe ich deswegen auch leicht reden. Aber wenn Eltern anfangen, zu maulen, dass sie sich mehr Aktionen wünschen, dass die Kinder zu viel freie Spielzeiten hätten und zu wenig gebastelt, trompetet oder was auch immer getan wird, sich dies und das gewünscht wird, kriege ich angesichts der Probleme, die es auf dieser Welt wirklich zu lösen gäbe, graue Haare. Und dann stolperte ich über diesen Artikel aus der Süddeutschen Zeitung. Es ist ein Bericht, der beschreibt, wie überlastet die Erzieher/innen in Deutschland sind und welch hohem Stresspegel sie sich im Vergleich zu anderen Ländern ausgesetzt fühlen. Im Artikel von Edeltraud Rattenhuber geht es vor allen Dingen um die Ergebnisse der Studie „Talis Starting Strong“ der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD). Befragt wurde Kita-Personal in insgesamt neun Ländern, neben Deutschland auch in Dänemark, Norwegen, Island, der Türkei, Israel, Chile, Südkorea und Japan. Wir haben in unserem Land einen massiven Mangel an Fachkräften und auch Einrichtungen. Und obwohl Deutschland zu den Ländern zählt, deren Fachkräfte besonders gut ausgebildet sind, fühlten sich die Erzieher/innen hierzulande häufig nicht ausreichend gerüstet. Zum Glück hat die Pandemie dem ganzen Land vor Augen geführt, wie wichtig Einrichtungen sind und ich hoffe, dass auch deutlich geworden ist, was Erzieher so alles leisten. Denn wenn Eltern die eigenen Kinder schon nervig finden, könnte man sich ja manchmal fragen, wie anstrengend es für andere sein muss, auf diese Kinder aufzupassen …

Frohe Weihnachten??!!

Wenn ich zu nicht viel komme, dann lese ich – das ist ja sicher schon bekannt – vor allen Dingen zwei deutschsprachige Blogs besonders gern. Den einen, weil er sich eben mit dem Leben mit Kindern beschäftigt, den anderen, weil er so wunderbar auf die schönen und wichtigen Dinge des Lebens aufmerksam macht. Da klicke ich dann rein, während ich über Haare streiche, dem Atmen lausche oder einfach noch mal kurz bevor ich selbst die Augen zumachen möchte. Auf ohhhmhhh gab es in dieser Woche einen Beitrag von der fantastischen Autorin Mirna Funk, die uns Christen vorschlägt, mal nicht jedem Frohe Weihnachten zu wünschen, sondern stattdessen vielleicht die Frage: „Hey, was machst du eigentlich während der kommenden christlichen Feiertage?“ zu stellen. Als ich in den USA lebte, war meine engste Freundin dort eine Jüdin. Es war die Person, die uns als erstes fragte, wo wir Thanksgiving feiern würden und ob wir Lust hätten, gemeinsam mit ihrer Familie bei ihren Eltern zu sein. So feierten wir ein sehr besonderes Fest in Calabasas mit Menschen, die uns aufnahmen, als gehörten wir seit vielen Jahren zur Familie. Wenige Wochen später sassen wir bei meiner Freundin auf der Couch und durften Chanukka, das jüdische Lichterfest, miterleben. Wenn ich mit den Freunden von mir spreche, mit denen ich zur Schule gegangen bin, reden wir oft über die Vor- und Nachteile davon, an vielen verschiedenen Orten gelebt zu haben. Ich finde nämlich nicht alles daran besonders vorteilhaft. Viel mehr sehe ich in den letzten Jahren die Vorteile davon, wenn Menschen immer am selben Ort leben (Aber es ist ja immer leicht, in genau dem das Positive zu sehen, was man nicht hatte). Aber wenn ich eines daran besonders gut fand, viel Zeit in verschiedenen Ländern verbracht zu haben, dann dass man plötzlich eine Sichtweise dafür bekommt, wie sich Ausländer sein oder „aus einer anderen Kultur kommend“ eigentlich anfühlt. Und wie wohltuend es ist, wenn man mit Herzlichkeit Einblicke in eine Kultur erhält, die einem gerade noch fremd war. Das hat jetzt vielleicht nicht unbedingt direkt etwas mit dem Text von Mirna Funk zu tun, trotzdem verstehe ich ihren Anstoss und werde in den nächsten zwei Wochen darauf achten, was ich zu wem bezüglich der Weihnachtsfeiertage sagen werde.

Die beste Botschaft des Jahres: Iß Weihnachtskekse!

Wenn ich dir einen Podcast aus dieser wilden Woche ans Herz legen kann, dann ist es Prana up your Life. Dein Podcast für mehr Lebensenergie von Jasmin und Josephine Jeß. Weil: die Botschaft lautet: Iß Weihnachtskekse! Und das ist genau das, was ich in diesem Jahr hören will. Auch wenn du nach ayurvedischen Grundprinzipien leben möchtest, musst du kein schlechtes Gewissen haben, wenn du dich in der Weihnachtsbäckerei austobst. Was will man mehr? Nächste Woche gibt es hier auf dem Blog übrigens mein Last-Minute-Weihnachtsgebäck-Rezept, vegan, glutenfrei, superschnell und unfassbar gut.

Zuerst aber will ich Dir noch dieses Rezept von Daniela und Glücksgenuss zeigen. Ich wollte es eigentlich diese Woche ausprobieren. Es lacht mich seit Tagen an und die Medjool-Datteln stehen schon in den Startlöchern … aber tja, dann bin ich einfach nicht zum Backen gekommen.

Lichterwelle … machst du mit?

Zuletzt noch: Am kommenden Sonntag (immer am zweiten Sonntag im Dezember) ist das weltweite Kerzenleuchten. Dann werden weltweit um 19 Uhr Ortszeit Kerzen für verstorbene Kinder aufgestellt. Die Kerzen werden von außen gut sichtbar an ein Fenster gestellt. Die Idee ist, eine Lichterwelle entstehen zu lassen, die in 24 Stunden einmal um die gesamte Erde wandert. Damit den Kindern, aber auch den Betroffenen weltweit zu gedenken, finde ich eine sehr schöne Sache. Ich habe keinen einzigen vernünftigen aktuellen Text dazu gefunden, vielleicht kommen die noch, aber ich wollte es hier nicht unerwähnt lassen. Auch in meinem engeren Familienkreis gab es im letzten Jahr ein Sternenkind. Vielleicht machst du ja auch bei der Lichteraktion mit. Und schickst du mir auch noch deine Leseempfehlung, damit ich aufholen kann, was ich diese Woche verpasst habe?

Kaffeebegleitung: Vorsicht, gefährlich gut!

Meinen Kaffee liebe ich entweder zum Frühstück oder mit einer kleinen Leckerei. Und weil Raw Food gerade im Trend war, habe ich mal versucht, in der Weihnachtszeit Weihnachtsplätzchen zu machen ohne zu backen. Geht das? Kann das gutgehen? Ja! Auf der Suche nach einem veganen und nicht margarinehaltigen Rezept für Plätzchen zum Ausstechen habe ich dieses Rezept für rohe Kokosplätzchen gefunden. Ich war skeptisch ob es wirklich klappt und habe ein paar Änderungen am Rezept vorgenommen, mich mit Brigitte Bach von bbbakery über Optimierungen ausgetauscht und schon ist ein irrsinnig leckerer Weihnachtscookie herausgekommen. Geht einfach und schnell und bislang haben alle, die probieren durften, nicht genug davon bekommen. Mich erinnern diese Cookies ein bisschen an Raffaello, sie sind nur noch frischer, kokossiger und zum Dahinschmelzen! Brigitte nimmt übrigens Apfeldicksaft zum Süssen. Finde ich klasse. Eine gute Alternative zum Agavendicksaft und für alle Veganer die Lösung, wenn sie keinen Honig verwenden wollen.

Was du brauchst

  • 100 g Kokosraspel
  • 70 g Cashewnüsse
  • 1 EL Honig oder Agavensirup (ich nehme sogar eher weniger, Cashewnüsse, Kokosraspel und -öl geben schon ordentlich Süsse) oder Apfeldicksaft
  • das Mark einer Vanilleschote
  • 3 Esslöffel Kokosöl (geschmolzen)
  • 1 Esslöffel Kakao Nibs

Für den Schokoguss:

  • 80 g Kakaobutter
  • 1 EL Honig oder Agavensirup
  • 50 g Kakaopulver

In einer (guten) Küchenmaschine Cashewnüsse und Kokosraspel verarbeiten. (Praktisch an diesem Rezept finde ich alleine schon, dass die Cashews nicht eingeweicht werden müssen. Das spart Zeit und man kann spontan an die Arbeit 🙂 ) Die restlichen Zutaten bis auf die Kakao Nibs dazugeben und gut durchmischen. Ruhig eine Weile die Maschine arbeiten lassen, denn die Masse soll schön klebrig sein. Zum Schluss mit einem Löffel die Kakao Nibs dazugeben und unterrühren. Nun die ganze Masse in einen Behälter geben – ich habe ein Backblech genommen und die Masse zwischen zwei Schichten Frischhaltefolie ausgerollt, etwa zwischen 2 mm und 1 Zentimeter, je nach Belieben. Dann alles für mindestens eine Stunde in den Kühlschrank stellen. Nach der Kühlzeit mit den Ausstechformen vorsichtig die verschiedenen Figuren ausstechen. Dabei am besten die Formen zwischendurch immer mal wieder in heisses Wasser tauchen, so löst sich die Masse leichter von der Form. Es bleibt recht viel „Verschnitt“ übrig bei diesem Rezept und man muss sich ein wenig beeilen, alles wieder auszurollen, denn der Teig sollte eben nicht zu warm werden. Wenn alles verarbeitet ist, kommen die fertig ausgetochenen Cookies wieder für zwei, drei weitere Stunden in den Kühlschrank. Danach kann man sie mit selbst gemachter Schokosauce verzieren. Ist aber kein Muss! Für den Schokoguss die Kakaobutter mit dem Sirup bzw. dem Honig im Wasserbad schmelzen lassen. Das Kakaopulver dazugeben und sobald eine schöne dunkle, flüssige Schokoladenmasse entstanden ist, die Cookies verzieren. Fertig. Geniessen und einfach bis Weihnachten nicht mehr auf die Waage stellen.

Kaffeebegleitung: Pecan Pie Bars oder mein Weihnachtsgebäck

2014 lebte ich in Kalifornien. Dort Weihnachten zu feiern war etwas gewöhnungsbedürftig, wir suchten händeringend nach echten Kerzen für den Weihnachtsbaum (keine Chance!), bastelten die Kerzenhalter selbst aus Draht und machten am 25. Dezember einen Strandspaziergang in der Sonne. Leichter gemacht haben mir das Fest in der Ferne die vielen Ideen zum Verarbeiten von Pekannüssen. In Kalifornien standen sie fast täglich auf meinem Speiseplan, beispielsweise habe ich sie oft für mein Granola am Morgen verarbeitet. Sie liefern jede Menge Mineralstoffe wie Kalzium, Kalium, Magnesium und Eisen. Ausserdem stecken die wichtigen B-Vitamine in Pekannüssen und sie haben einen hohen Proteingehalt. Und ja – auch sehr viele Kalorien, aber das sollte niemanden abschrecken, denn bei dem hohen Fettanteil handelt es sich um ungesättigten Fettsäuren. Aus der Weihnachtszeit habe ich ein besonderes Rezept aus Kalifornien mitgebracht, das zwar nicht zuckerfrei ist aber zumindest ohne raffinierten Zucker daherkommt. Die Pekanriegel sind richtig einfach zuzubereiten. Und schmecken unglaublich gut. Und in kleine Vierecke geschnitten eignen sie sich hervorragend für Weihnachtsgebäck. Ich möchte hier nicht behaupten, dieses Rezept sei mega-gesund. Aber immerhin glutenfrei und vegan.

Was man braucht:

Boden:

  • 240 g Mandelmehl
  • 4 EL Kokosöl (geschmolzen)
  • 1 EL Honig oder Agavensirup
  • 2 EL Apfelkompott
  • etwas vegane Margarine für die Form

Topping:

  • 120 g Pekannüsse
  • 2 EL Honig oder Agavendicksaft
  • 2 EL Kokosöl (geschmolzen)
  • 1 TL Vanillezucker
  • 1 EL Leinsamen, gemahlen
  • ½ TL Eggreplacer
  • 2 EL Mandelmilch (ungesüsst)
  • Meersalz

Zunächst für den Boden Mandelmehl, Kokosöl, Honig/Agavendicksaft und Apfelkompott mischen und eine Weile mit dem Handrührgerät durchrühren. Dann eine viereckige Form (nicht größer als ca. 20 x 20 – ansonsten einfach die Zutatenmenge erhöhen) mit Backpapier auslegen und mit veganer Margarine einfetten. Ein Backblech geht übrigens auch, denn die Mandelmehlmasse lässt sich leicht in eine viereckige Form bringen und läuft auch nicht im Backofen aus. Im auf 180 Grad vorgeheizten den Boden für 15 Minuten backen. Für das Topping die Pekannüsse in einer Pfanne rösten. Das dauert etwa 5 Minuten, sie dürfen nicht anbrennen sollen aber nach gerösteten Pekannüssen riechen. Die Pfanne vom Herd nehmen und die Nüsse in eine Schale geben und mit Meersalz bestreuen. Honig, Kokosöl und Vanillezucker in einem kleinen Topf mischen und aufkochen lassen. Dabei stetig weiterrühren. Die Zuckermasse auf Zimmertemperatur abkühlen lassen. Leinsamenmehl, Eggreplacer und Mandelmilch miteinander mischen und einige Minuten durchziehen lassen. Wenn die Zuckermasse abgekühlt ist, dazugeben und alles zu einer cremigen Masse verrühren. Zuletzt die Pekannüsse dazugeben. Alles mischen und auf dem gebackenen Mandel-Boden glattstreichen. Für 20 Minuten in den auf 180 Grad vorgeheizten Backofen. Nun abkühlen lassen und dann für eine Weile in den Kühlschrank stellen. Denn dann lassen sich die Pecan Pie Bars besser schneiden. Vor dem Servieren in kleine Rechtecke schneiden – fertig sind die Wahnsinns-Nuss-Riegel. Ich finde, sie gehen wunderbar als Weihnachtsgebäck durch. Und zum Kaffee sowieso.

Kaffeebegleitung: Glückskekse aus „Vegane Backträume“

Meine Kaffeebegleitung ist heute Brigitte Bach. Nicht Back, sondern Bach. Das war jetzt ein Witz, den Brigitte vielleicht schon ein paar Mal gehört hat in ihrem Leben.  Brigitte Bach – die Greenpeace-Aktivistin, hat nicht nur einen wundervollen Blog, sondern auch ein tolles Buch herausgebracht. Es heißt „Vegane Backträume“. Was ich an Brigittes Rezepten mag, ist, dass sie sich schon lange bevor vegan und gesunde Ernährung richtig trendig wurden, wirklich Gedanken um die Zutaten macht, die sie verwendet. Dabei geht es ihr nicht nur darum, rein pflanzliche Produkte zu verarbeiten, sondern Naschen auch ein wenig gesünder zu machen. Das Buch „Vegane Backträume“ beantwortet viele Fragen zum veganen Backen, gibt Tipps für die Verwendung saisonaler Produkte und erklärt ziemlich genau, wie Eier und Co. durch pflanzliche Zutaten ersetzt werden können. Im Interview erzählt die Autorin, warum Backen sie glücklich macht, wie sie trotz dem ständigen Kreiieren von Naschwerk so schlank bleibt und sie verrät das Rezept für ihre tollen Glückskekse.

Abgesehen davon, dass Deine Backwerke immer unheimlich toll und lecker aussehen, gefällt mir, dass Du Dir nicht nur Gedanken um die vegane Zubereitung machst, sondern auch weitestgehend auf industriellen Zucker verzichten möchtest. Was ist Dein liebstes Süssungsmittel?

Ich experimentiere sehr viel und letztlich kommt es auf das jeweilige Gebäck an, also auf die gewünschte Textur und was geschmacklich miteinander harmoniert. Wenn es passt, verwende ich sehr gerne Apfeldicksaft, weil er so fruchtig-süß schmeckt und ein heimisches Produkt ist.

Wann und durch welches Erlebnis ist Deine Entscheidung gefallen, Dich komplett vegan zu ernähren?

Ich habe sehr viele Jahre vegetarisch gelebt und diese Lebensweise auch nicht genauer hinterfragt, bis ich im Herbst 2009 durch einen veganen Freund so richtig auf den Veganismus aufmerksam wurde. Das kulinarische Neuland faszinierte mich schlagartig während eines Wochenendes, an dem wir komplett pflanzlich gekocht haben. Zudem blickte ich hinter die Kulissen der Milch- und Eiproduktion und sah darüber so viele schreckliche Filme und Bilder, dass ich wusste: von jetzt an nur noch vegan.

 Ebenso wichtig wie die rein vegane Ernährung sind Dir aber auch biologisch erzeugte und fair gehandelte Zutaten. Dein Mehl mahlst Du zum Beispiel selbst. Das finde ich persönlich sehr schön, denn auf vielen veganen Foodblogs fehlt mir das. Bei der ganzen veganen Bewegung vermisse ich manchmal den Hinweis, dass nur vegan nicht unbedingt immer auch gesünder bedeutet. Gibst Du mir Recht?

 Ja natürlich, man kann sich auch mit veganer Kost sehr ungesund ernähren. Man darf aber natürlich auch nicht vergessen, dass VeganerInnen unterschiedliche Beweggründe haben. Für viele hat der Gesundheitsaspekt Priorität, für andere spielen weitere Argumente, wie z.B. ethische, eine weitaus wichtigere Rolle. Ich persönlich habe mit dem Schritt zum Veganismus mein ganzheitliches Denken extrem erweitert. Wenn man an einem Punkt anfängt, kann man nicht mehr aufhören, weil die Zusammenhänge so komplex sind und es so viele „Baustellen“ gibt. Deshalb landete ich sehr schnell bei Themen wie „bio“, „fair“ aber auch „Konsumverzicht“. Ich versuche mein Bestes, bin aber natürlich alles andere als perfekt und habe viele Bereiche, in denen ich noch konsequenter sein könnte. Und was süßes Backwerk angeht: Ich sehe es vorrangig als kleinen Luxus, der Augen und Gaumen erfreut. Wenn es dann auch noch gesund ist…, umso besser. 🙂

Warum macht Backen eigentlich glücklich?

Ich denke, das liegt daran, weil ich mit meinen Händen etwas erschaffen kann, das am Ende schön aussieht, gut riecht und auch noch köstlich schmeckt. Ich freue mich nicht nur selbst darüber, sondern kann damit auch anderen Menschen ein Lächeln ins Gesicht zaubern.

Wie ist die Idee zu Deinem ersten Buch entstanden?

Der Löwenzahnverlag ist an mich herangetreten und hat mich gefragt, ob ich mich auf das „Abenteuer Buch“ einlassen möchte. Ich bin fast vom Stuhl gefallen und konnte es gar nicht glauben. Nachdem sich die erste Aufregung gelegt hatte, ging es an die konkrete Ideensammlung und das exzessive Probebacken.

„Vegane Backträume“ ist ein voller Erfolg und so steht das nächste Buch schon in den Startlöchern.. Wie bleibst Du bei dem Hang zur Schlemmerei eigentlich so schön schlank?

Obwohl ich in meiner Küche fast täglich neuen Naschkram erschaffe, achte ich sehr auf eine ausgewogene Ernährung und habe auf meinem Speiseplan vornehmlich Gemüse und Obst. Zudem treibe ich viel Sport.

Und was passiert mit dem ganzen Zeug, dass Du als Foodblogger ständig ausprobieren und backen musst? 😉

Ich rechne alle Rezepte herunter und produziere immer nur kleine Mengen. Das ist auch der Grund, warum ich mich so in Kleingebäck, wie Muffins oder Tartelettes, verliebt habe – das sind überschaubare Mengen und optisch trotzdem vollwertige Kunstwerke. Und wenn ich doch einmal zu viel übrig haben sollte, dann verschenke ich mein Gebäck – ganz zur Freude von FreundInnen und KollegInnen.

Welches Rezept gehört für Dich ganz unbedingt zu Weihnachten dazu – und verrätst Du es?

Ich bin nicht auf ein bestimmtes Rezept fixiert, sondern eher auf bestimmte Zutaten. Dazu gehören beispielsweise Zimt, Gewürztee, Marzipan, Orangen und Äpfel. Was ich daraus mache, hängt ganz von meiner Stimmung und meinen Ideen ab :-).

Was machst Du, wenn Du nicht gerade in der Küche stehst?

Ich beschäftige und engagiere mich – sowohl beruflich als auch privat – intensiv mit/für Umweltschutzthemen. Wenn ich Ablenkung suche und nicht backe, bin ich (im Frühling und Sommer) sehr viel draußen und genieße die Natur, v.a. beim Skaten und in den Bergen. Ansonsten liebe ich Bücher, Filme und Musik „made in Germany“.

Gibt es irgendwann Brigitte Bachs Bakery in Wien, in der jeder Deine Backwerke geniessen kann? 😉

Bisher kam in meinem Leben alles, wenn es an der Zeit war. Das vegane Backen hat mir von Anfang an so viel Wunderbares und Überraschendes beschert, dass ich mich inzwischen über nichts mehr wundere ;-). Und klar, ein eigenes Café ist natürlich ein Traum.

Verrätst Du nun auch noch ein Rezept für gesundes Naschen?

Gerne. Für die Glückskekse braucht man:

  • 100 g ungeschälter Sesam
  • 100 g Mandeln
  • 150 g Dinkelvollkornmehl
  • 100 g Kokosraspeln
  • 100 g Kokosöl
  • 50 g Agavendicksaft
  • 1 Prise Salz
  • min. 4 Tropfen ätherisches Orangenöl
    (alternativ: abgeriebene Orangenschale)
  • 1 TL Zimt, gemahlen
  • 1 TL Kardamom, gemahlen
  • 1 TL Ingwer, gemahlen
  • 1 TL schwarzer PfeEer, gemahlen
  • 1 TL Muskatnuss, gemahlen
  • 1 TL Nelke (optional), gemahlen
  • ca. 1/8 Liter Wasser

Den Sesam in einer Pfanne ohne Fett anrösten. Anschließend mit den Mandeln ebenso verfahren und diese dann grob hacken.
Alle Zutaten in einer großen Schüssel miteinander vermengen und zu einem geschmeidigen Teig kneten. Dieser sollte nicht
mehr bröseln, aber so fest sein, dass er sich gut formen lässt. Kleine Teigportionen zu Kugeln von ca. 3–4 cm Ø formen und
etwas -achdrücken. Auf ein mit Backpapier ausgelegtes Back -blech legen. Die Teigkugeln können nah zusammenliegen, da
sie die Form behalten und beim Backen nicht auseinanderlaufen. Im vor geheizten Backofen bei 180 °C ca. 15–20 Minuten backen,
bis die Kekse oben goldbraun sind und auf der Unterseite eine leichte Bräunung bekommen. Auf dem Backblech kurz
rasten lassen und dann auf einem Kuchengitter komplett auskühlen lassen. Nach 1–2 Tagen „Durchziehen“ entfaltet sich
der Geschmack erst so richtig. In einer Blechdose aufbewahrt, halten sich die Kekse einige Wochen lang frisch.

Ein perfektes Rezept also für die Weihnachtszeit! Und zum Kaffee sowieso.